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4 Fragen an Bad Königshofen

Interview mit Rudi Dümpert von der Presse-Abteilung des TSV Bad Königshofen

Vor dem Bundesliga Duell gegen den Aufsteiger stand Rudi Dümpert von Bad Königshofen's Presse-Abteilung uns für Rede und Antwort zur Verfügung.

Das Interview lesen Sie hier:

1. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf in Ihrer ersten Bundesliga Saison?

Dümpert: Das mit dem Saisonverlauf sehen wir hier unter verschiedenen Aspekten.
Dabei berücksichtigen wir immer, wer wir sind, wo wir herkommen und wo wir hin wollen.
Und diesbezüglich sieht es gar nicht so schlecht aus, wie unser Punktekonto aussagen könnte.
Besonders wichtig ist uns zu sehen, dass wir nicht das Kanonenfutter sind, für das wir mancherorts vor der Saison gehalten wurden.
Bis zum heutigen Tag (vor dem Spiel gegen Ochsenhausen) haben wir kein Spiel zu null verloren.
Wir könnten mit ein bisschen Glück, das einem Aufsteiger eigentlich zustünde, statt 2:10 auch 6:6 Punkte haben, wären die Spiele gegen Saarbrücken nicht so unglücklich, in Bergneustadt nicht so unfassbar unglücklich gelaufen.
Allein dass wir in dieser TTBL in einem Atemzug mit solchen Tischtennis-Hochburgen wie Düsseldorf, Ochsenhausen etc. genannt werden, erfüllt uns immer noch ein bisschen mit Stolz. Beim Schreiben meiner Spielvorberichte und Spielberichte für die Regionalpresse geht mir immer noch die Gänsehaut auf, wie man bei uns sagt, wenn ich auf die Titel, Meriten und Weltranglistenpositionen unserer Gegner hinweisen darf.

2. Sie haben eine noch sehr junge Mannschaft, was können Sie noch in dieser Saison und in der Zukunft erwarten?

Dümpert: Unsere Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von 20 Jahren. Kilian Ort ist mit 21 der Senior. Bisher hatte er immer Spieler um sich, die ihm Schatten gespendet haben, sei es Joao Geraldo, der sich in den Wind stellte, oder die Vaterfiguren Richard Vyborny und Marek Klasek. Im Moment läuft es bei ihm nicht so rund wie bisher, weil er womöglich mehr Druck als bisher empfindet. Jetzt stehen wir alle, im Verein und auch die Zuschauer, ganz fest zu ihm, der uns schon so viel Freude bereitet hat und auch wieder bereiten wird. Wir wissen, dass besonders junge Spieler Schwankungen unterworfen sind, und bringen dafür Verständnis und die nötige Geduld auf. Und wir sind sicher, dass ihnen die Zukunft gehören wird. Dass es in dieser Saison keinen Absteiger geben wird, kommt unserem Projekt natürlich sehr entgegen.

3. Wie wichtig sind vor allem die Heimspiele für eine solch junge Mannschaft?

Dümpert: Ja, unsere Mannschaft spielt gerne vor heimischem Publikum, weil sie es bisher (in den vier Jahren 2. Bundesliga und in dieser Vorrunde) als das beste in Deutschland erlebt hat. Und die Spieler strengen sich besonders an, etwas an dieses Publikum zurückgeben zu können. Bisher sprang der Funke immer über, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Besonders beeindruckend für alle, die auch andere Sportarten besuchen: Nicht nur unsere Sportler, auch die Gegner und ihre Leistungen werden mit einer beeindruckenden Fairness respektiert und honoriert. Standing Ovations gibt es auch nach Niederlagen – für beide: Ein besonders faires Szenario! Hier genießt man Tischtennis und den Sport auf diesem Niveau. Vergessen wir nicht, dass Bad Königshofen knapp 4000 Einwohner hat und jeder Zuschauer sich bewusst ist: Es ist ein Glücksfall, dass wir Kilian Ort als einen Sohn dieser “Stadt” haben, dass wir deshalb Bundesliga genießen können, so lange es geht. Wir hoffen, möglichst lange. Es wird hier ganz fleißig an weiteren “Kilians” gearbeitet.

4. Welche Chancen rechnen Sie sich im Spiel gegen Düsseldorf aus?

Dümpert: Erst mal keine! Dann wird man sehen. Wir sind diese Saison immer der Außenseiter, diesmal ganz besonders. Wir kommen uns vor wie Unterhaching gegen Bayern München. Aber schau´n mer mal.
Nur einen Wunsch hätten wir, was Borussia Düsseldorf betrifft: Dass wir im Rückspiel in Bad Königshofen unseren Zuschauern (für 10 Euro Eintritt) den leibhaftigen Timo Boll präsentieren können. Auch von daher wäre es richtig gewesen, vom Aufstiegsrecht nach der zweiten Zweitliga-Meisterschaft Gebrauch gemacht zu haben.

 

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