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International: Anton Källberg beim WTT Champions in Frankfurt fast nicht zu stoppen

Nur Lin Shidong kann den Schweden aufhalten

Was für ein Turnier für Anton Källberg: Der Borusse schlägt beim WTT Champions in Frankfurt nicht nur den Weltranglistenersten Wang Chuqin, sondern marschiert mit einer grandiosen Leistung bis ins Finale. Auch gegen Lin Shidong spielte er traumhaftes Tischtennis, doch es reichte an diesem Sonntag nicht ganz. Nach acht Turniertagen kann er zwar nur den kleinen Pokal, aber dafür eine große Ladung frisches Selbstvertrauen mit nach Düsseldorf nehmen.

Die WTT Champions Turniere sind besonders anspruchsvoll, nur die Besten der Besten dürfen antreten und leichte Gegner gibt es nicht. Jeder muss vom ersten Aufschlag an volle 100 Prozent geben oder gar über sich hinauswachsen. So wie Anton Källberg. Der Schwede ist erst der dritte Europäer, der es in ein WTT Champions Finale geschafft hat – und nach Dang Qiu der zweite Borusse. Als 27. in der Weltrangliste gehörte er nicht zu Favoriten, hatte aber - obwohl nicht aus Deutschland - einen kleinen Heimvorteil, denn sein sportliches Zuhause ist seit vielen Jahren am Rhein. In der Bundesliga zählt er zu den besten und beliebtesten Spielern und auch in Frankfurt avancierte er schnell zum Publikumsliebling.

Vielleicht weil er so frech war, sein Erstrunden-Match gegen den Ägypter Omar Assar mit einem Trickshot zu beenden oder weil er sich von seinem nächsten Gegner nicht beeindrucken ließ und Wang Chuqin, die unangefochtene Nummer eins, mit 3:0 heim schickte oder weil es einfach Spaß macht, ihm und seinem druckvollen, schnellen und präzisen Spiel zuzusehen.

Auf den Chinesen folgte die Überraschung dieses Wettbewerbs: Ricardo Walter spielte sich bis ins Viertelfinale, hatte aber gegen Källberg keine Chance. In der Vorschlussrunde traf er auf seinen Landsmann Truls Moregardh, in den letzten Monaten in bestechender Form und Silbermedaillengewinner im Einzel bei Olympia in Paris. Vor wenigen Wochen unterlag er ihm noch bei den Europameisterschaften. In Frankfurt war der Borusse der Bessere und gewann 4:2. Damit stand er als erster Schwede in einem Championsfinale.

Lin Shidong, aktuell der zweitbeste Spieler der Welt, begann souverän und hatte oft selbst auf die besten Bälle Källbergs eine noch bessere Antwort. Doch der Düsseldorfer blieb dran, holte von Satz zu Satz mehr Punkte und Durchgang Nummer vier konnte er sogar gewinnen. Das Spiel war die beste Werbung für den Tischtennissport. Den ersten Matchball konnte er noch abwehren, doch dann jubelte der Chinese.

Nach dem ersten Moment der Enttäuschung konnte Anton Källberg sich dann aber doch über seine hervorragende Leistung und den zweiten Platz freuen.

Auch Dang Qiu war als zweiter Borusse in der Mainmetropole dabei. Er hatte allerdings leider schon im Achtelfinale das Nachsehen. In einem spannenden Fünf-Satz-Match unterlag er Lin Yun-Ju aus Taiwan.

Die Spiele im Überblick:

1. Runde
Anton Källberg – Omar Assar (EGY) 3:0 (11:9, 11:7, 11:3)
Dang Qiu – Marcos Freitas (POR) 3:1 (8:11, 11:7, 11:5, 11:8)

Achtelfinale
Anton Källberg – Wang Chuqin (CHN) 3:0 (11:8, 11:5, 11:6)
Dang Qiu – Lin Yun-Ju (TPE) 2:3 (11:5, 8:11, 6:11, 11:7, 4:11)

Viertelfinale
Anton Källberg – Ricardo Walter (GER) 3:1 (11:7, 11:4, 9:11, 11:4)

Halbfinale
Anton Källberg – Truls Möregardh (SWE) 4:2 (6:11, 11:8, 11:8, 11:5, 7:11, 11:5)

Finale
Anton Källberg – Lin Shidong (CHN)1:4 (5:11, 7:11, 9:11, 11:8, 8:11)

Foto: WTT

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