Presse: Borussia vor dem nächsten Titel
"Die Zuvorsicht ist groß"
rp, Tino Hermanns
Düsseldorf. Die Tischtennis-Profis müssen heute (13 Uhr) im Rückspiel des Champions-League-Finales bei Fakel Gazproma Orenburg nur eine Partie gewinnen – dann hätten sie ihren Titel verteidigt. Die Zuversicht ist groß.
Jeder kann jeden schlagen im Final-Rückspiel der Tischtennis-Champions-League. Alexei Smirnov, die Nummer drei von Fakel Gazproma Orenburg, hat schon Borussias Weltranglistenzweiten Timo Boll bezwungen. Für Düsseldorfs Nummer zwei und drei, Christian Süß und Patrick Baum, hat Orenburgs Spitzenspieler und Weltranglistenachter Vladimir Samsonov jeden Schrecken verloren: Die jüngsten Spiele haben die Borussen für sich entschieden.
Das heutige Rückspiel des Champions-League-Finales ist also eine völlig offene Angelegenheit. Dennoch hat Borussia mit Blick auf den Gesamtsieg deutliche Vorteile, denn das Hinspiel hat sie mit 3:0 und einem Satzverhältnis von 9:3 gewonnen. "Natürlich fahren wir mit der Erwartung nach Orenburg, den Titel zu gewinnen", betont Borussia-Manager Andreas Preuß. "Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn uns das nicht gelingt. Aber genauso wie wir das Hinspiel mit 3:0 gewonnen haben, hat auch Orenburg das spielerische Potenzial für einen Kantersieg."
Dennoch geht es in Russland für die Borussia wohl nur darum, wann sie den dritten "Königsklassen"-Titel in Folge klar macht. Klar ist, dass Ex-Borusse Samsonov auf Position eins eingesetzt werden muss. Nur wenn Orenburg die erste Partie gewinnt, glimmt das kleine Fünkchen Hoffnung beim russischen Meister weiter. Samsonov tritt zunächst gegen den an Position zwei aufgebotenen Borussen an, und hier hat Meistertrainer Danny Heister die Qual der Wahl. Er kann auf Boll setzen, um so schnell wie möglich alles klar zu machen. Oder er stellt den WM-Bronzegewinner auf Position drei, damit er gegen den vermeintlich schwächsten Russen einen "leichten" Sieg einfährt.
Heister könnte zum Auftakt aber auch Süß aufbieten: Samsonov hat an die zurückliegende Begegnung mit dem 25-jährigen Düsseldorfer keine guten Erinnerung. Im Final-Hinspiel führte Süß Samsonov zeitweilig vor und gewann leicht und locker mit 3:1 Sätzen. Psychologisch ist Süß also im Vorteil.
Die Aufstellungen werden heute erst kurz vor Spielbeginn (13 Uhr) bekanntgegeben. "Die Orenburger stehen unter Druck, die ersten drei Spiele zu gewinnen und dabei nicht mehr als zwei Sätze zu verlieren", meint Baum. "Sie werden auf jeden Fall um ihre Chance kämpfen. Wir müssen uns Satz für Satz, Ball für Ball konzentrieren und dürfen nicht darüber nachdenken, dass wir nur eine Partie gewinnen müssen." Die Partie wird live im Internet unter www.laola.tv übertragen.