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Düsseldorf Masters IX, Tag 1: Viele Favoritensiege, eine Überraschung

Cedric Meissner bringt US-Star Kanak Jha in Bedrängnis

Der Eröffnungstag der neunten Auflage des Düsseldorf Masters endete mit Erfolgen für die Favoriten - von einer Ausnahme abgesehen. Als einziger Gesetzter musste Tobias Hippler im Duell zweier DTTB-Talente Kirill Fadeev gratulieren. Im Viertelfinale am Samstag (ab 10 Uhr) greifen erstmals auch der Weltranglistenelfte Dimitrij Ovtcharov und der fünf Plätze hinter ihm im ITTF-Ranking notierte Patrick Franziska ins Geschehen ein. Alle Matches sind im Live-Streaming auf Sportdeutschland.TVBorussia TV und auf tischtennis.de zu sehen.

US-Star Kanak Jha gerät gegen Meissner ins Taumeln

Wenngleich sich der Kreis der acht Besten am Samstag mit der Ausnahme Fadeev nur aus den erwarteten Namen speist, einer der Topfavoriten geriet heute mächtig ins Taumeln. Der 20 Jahre alte Cedric Meisser drängte den in der neuen Saison für Ochsenhausen spielenden Weltranglisten-27. Kanak Jha in den siebten Satz und damit fast an den Rand einer Niederlage, auch wenn der US-Amerikaner im Entscheidungsdurchgang mit 11:6 am Ende relativ deutlich die Oberhand behielt. Der Mainzer Zweitligaspieler Meissner, 2018 Deutscher Jugendmeister und Teilnehmer an den Olympischen Jugendspielen, freute sich über die gute Leistung, aber ärgerte sich auch über die ausgelassene Chance: "Am Anfang habe ich nur schwer ins Spiel gefunden. Er hat heute meine Aufschläge, mit denen er in früheren Matches etwas Probleme hatte, viel besser angenommen. Ich hätte hin und wieder etwas aktiver und auch variabler sein müssen, denn er spielt sehr sicher und macht wenige Fehler. Am Ende war ich etwas verunsichert, und er hat mich konsequent in der Rückhand gehalten.“                  

Kanak Jha lobte nach dem Match seinen Gegner, der schon beim achten Masters mit seinem Erfolg über Belgiens Weltklassespieler Cedric Nuytinck hatte aufhorchen lassen: "Es war mein erstes Spiel seit einer Weile, daher wusste ich, dass es schwierig werden würde. Cedric ist ein sehr guter Spieler. Wir haben schon früher einige Matches gegeneinander bestritten, die immer sehr eng waren. Ich wusste also, dass es heute hart werden würde. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe.

Neben Jha waren am ersten Turniertag zwei weitere Top-100-Spieler im Einsatz. Der Weltranglisten-39. Benedikt Duda (Bergneustadt) ließ Lleyton Ullmann im Achtelfinale ebenso wenig eine Chance wie die Nummer 57 der Welt, Anton Källberg, Tobias Slanina. Spanish-Open-Halbfinalist Steffen Mengel bekam wesentlich mehr Gegenwehr, behauptete sich in einem teilweise sehenswerten Schlagabtausch mit Fuldas gefährlichem Linkshänder Fanbo Meng jedoch in fünf Sätzen. Beinahe wäre der Favorit sogar mit 1:2 in Rückstand geraten, konnte jedoch gleich mehrere Satzbälle Mengs im dritten Durchgang abwehren. Mengel: "Ich wusste, dass Fanbo derzeit in sehr guter Form ist. Er spielt sehr aggressiv und geht ein hohes Risiko, darauf musste ich mich einstellen. Es war ein sehr gutes Match von uns beiden heute.“

Erster Sieg für Fadeev im dritten Masters-Duell mit Hippler

Auch zwei Zweitligaspieler des deutschen U23-Förderkaders erreichten das Viertelfinale, einer davon sogar ein wenig unerwartet. Beim Duell der DTTB-Nachwuchsasse bezwang der 19 Jahre alte Kirill Fadeev den zwei Jahre älteren, ehemaligen Jugend-WM-Viertelfinalisten Tobias Hippler (Köln), der an Position sieben gesetzt war und im Laufe der Masters-Turniere immerhin den Weltranglisten-38. Omar Assar (Ägypten) hatte bezwingen können. Es war das dritte Aufeinandertreffen der beiden Linkshänder in den vergangenen zwei Monaten. Zuvor hatte sich beide Male Hippler behaupten können, das letzte Spiel aber nur knapp nach klarem Rückstand 'geklaut'. Fadeev freute sich über seinen ersten Sieg: "Wir haben bei den Masters schon zweimal gegeneinander gespielt. Beim ersten Mal war es ein 1:4, relativ deutlich, beim letzten Mal lag ich 3:0 vorne und habe trotzdem noch 3:4 verloren. Das hat mich sehr genervt und dadurch war ich extrem heiß auf das Spiel heute. Ich war sehr fokussiert und wollte diesmal gewinnen. Gut, dass es geklappt hat."

Außerdem nutzte Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm) die Gunst der Stunde, die sich aufgrund des kurzfristigen Ausfalls von Ricardo Walther (Oberschenkelverletzung) ergab, und ließ Ersatzmann An Duy Dang keine Chance.

Interessante Vergleiche im Viertelfinale

Im Viertelfinale am Samstag kommt es weitgehend zu den erwarteten Duellen um den Einzug in die Vorschlussrunde: Zum Tagesauftakt um 10 Uhr ermitteln US-Star Kanak Jha und Düsseldorfs Schwede Anton Källberg den ausländischen Teilnehmer am Halbfinale. 45 Minuten später wird Saarbrückens Masters-Debütant Patrick Franziska nun von Dortmunds Zweitligaspieler Kiril Faddev und nicht wie erwartet durch Tobias Hippler herausgefordert. Um 11.30 Uhr bestreitet der topgesetzte, ehemalige World-Cup-Sieger Dimitrij Ovtcharov sein Auftaktmatch gegen Youngster Gerrit Engemann (Hamm). Den Viertelfinal-Tag beendet ab 12.15 Uhr das Aufeinandertreffen der Nationalmannschaftskollegen Benedikt Duda (Bergneustadt) und Steffen Mengel.

Finalturnier am 21. und 23. August

Bislang setzten sich in den sieben Herren-Turnieren Timo Boll (Masters I), Dimitrij Ovtcharov (Masters II und III), Bastian Steger (Masters IV), Benedidkt Duda (Masters VI), Dang Qiu (Masters VII) sowie als bislang einziger ausländischer Sieger der Schwede Anton Källberg (Masters VIII) durch, beim Damen-Turnier siegte Han Ying. Die Gesamtwertung wird angeführt durch den Grünwettersbacher Dang Qiu mit 170 Punkten vor vier Akteuren, die sich mit 110 Zählern gleichauf den zweiten Platz teilen: Dimitrij Ovtcharov, Benedikt Duda, Anton Källberg und Omar Assar. Die fünf am besten in der Punktewertung notierten Athleten sind automatisch für das Finalturnier des Düsseldorf Masters am 21. und 23. August qualifiziert, drei Spieler erhalten eine wildcard. Alle Turniere werden auf Sportdeutschland.TV, Borussia-TV und auf tischtennis.de live übertragen. Vor dem Showdown der Besten wird vom 14. bis 16. August noch das insgesamt zehnte Turnier der Masters-Serie ausgetragen.

Text: DTTB
Foto: Jörg Furhmann

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