Karl Hackstein: Wenn Tischtennis zu Kunst wird
(Quelle: MyTischtennis.de)
17.02.2014 - Tischtennis und Malerei passen nicht zusammen? Das könnte man auf den ersten Blick vermuten. Das Gegenteil beweist jedoch Karl Hackstein: Seit mehr als 17 Jahren arbeitet der Kreuzauer hauptberuflich als Künstler, seit einer „Ewigkeit“, so seine Einschätzung, ist er als Tischtennisspieler aktiv. Vor wenigen Jahren begann er damit, beide Leidenschaften zu verbinden. Herausgekommen sind bisher 15 Arbeiten zum Thema Tischtennis.
"Ich habe das Thema Mensch und Sport künstlerisch lange außer Acht gelassen", erzählt Hackstein über die Ursprünge. "Aber eigentlich war es überfällig, sich mit diesem Komplex zu befassen“, so der studierte Sportwissenschaftler, der als Sportlehrer an Schulen unterrichtete und auch als Übungsleiter und Trainer im Einsatz war. "Der Tischtennisspieler und der Künstler stehen im Prinzip vor der gleichen Herausforderung“, so Hackstein, der für den TTC Winden in der 1. Kreisklasse immer noch regelmäßig am Tisch steht. "Beide suchen für ihre Herausforderung die perfekte, kreative Lösung. Allerdings muss der Sportler dies in kürzesten Zeiteinheiten schaffen, während ich mir als Künstler dazu die notwendige Zeit nehmen kann.“
Nicht nur der Tischtennissport sei moderner geworden. Auch in der Kunst hätten moderne Arbeitsmöglichkeiten Einzug gehalten: "Fotokamera, digitales Zeichentableau und der Computer ersetzen mir häufig für meine Tischtennismotive die klassischen Arbeitsmittel Leinwand, Pinsel und Farben.“ Es sei absolut faszinierend, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz moderner Techniken und Materialien für einen Künstler eröffneten, findet Karl Hackstein. Nicht zuletzt dadurch sind inzwischen 15 Arbeiten des Künstlers zum Thema Tischtennis entstanden.
Selbst Boll und Ovtcharov als Vorlage
Auch Werke über Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov zählen dazu. Zu Ovtcharov seien bis zum jetzigen Zeitpunkt zwei Arbeiten entstanden, zu Boll einige mehr. "Ein großer Anreiz bei diesen Arbeiten liegt für mich auch darin, in der Darstellung die Spieler auf ihre Körpersprache zu reduzieren. Das heißt, sie kenntlich zu machen, ohne unbedingt ihre Gesichter zu zeigen." Laut Urteil von Borussen-Manager Andreas Preuß und Geschäftsführer Jo Pörsch, die einige der Arbeiten im Rahmen einer Kooperation „Sport trifft Kunst“ nach Düsseldorf ins dortige Tischtennis Zentrum holten, sei dies gut gelungen: "Jo Pörsch und Andreas Preuß haben schnell erkannt, welche Spieler dargestellt sind!"
Nicht nur das Feedback der Borussen-Funktionäre sei positiv gewesen, berichtet Hackstein. Auch Boll und Ovtcharov selbst hätten sich über die Werke gefreut: "Ich habe Dimitrij Ovtcharov beim Pokal-Heimspiel gegen Orenburg getroffen und die Arbeit über ihn hat ihm sehr gut gefallen." Vier solcher Werke gibt es nach wie vor im VIP-Raum des Tischtennis Zentrums Düsseldorf zu bewundern. Eine davon sogar in nahezu lebensechter Größe (ca.1,9 x 1m).
Motive vor allem für Druckvorgänge geeignet
Wo der Weg in Sachen Tischtennis-Malerei hinführen soll, will sich Karl Hackstein noch nicht festlegen. "Sich in der Kunst zu behaupten, ist vielleicht noch schwieriger als dies im Profi-Tischtennissport zu tun. Genau wie der Tischtennisspieler ist man einerseits Einzelkämpfer, andererseits aber auch Team-Player und ohne das Team wird man sich nicht entwickeln, sich nicht behaupten können“, so der 59-Jährige. "Bei aller Kreativität wird man als freier Künstler alleine immer an einer imaginären Absturzlinie entlang wandern.“ Aber wie der Tischtennisspieler sei man immer auch absoluter Optimist, besitze eine hohe Risikobereitschaft und suche seine Chancen. Möglichkeiten wirtschaftlicher Natur sieht Hackstein vor allem in der Anwendung seiner Motive als Vorlagen für Druckprodukte, beispielsweise für den T-Shirt-Druck. Für Privatpersonen und Vereine könnten wunschgemäße Originale und Druckprodukte angeboten werden.
Vor allem Acryl als Material sei großartig, hätte eine phantastische Tiefenwirkung und ließe sich in der Größe wunderbar variieren, so der Kreuzauer, der von der momentanen Konstellation im internationalen Tischtennis begeistert ist: "Da gibt es die jungen Aufstrebenden und die erfahrenen 'Gladiatoren', die schon länger in der Weltspitze platziert sind. Sich mit solchen Sportpersönlichkeiten auseinanderzusetzen, ist spannend und eine große Freude zugleich.“ Das sei für Hackstein aber nicht die einzige Motivation: "Wenn es mir gelingt, ein wenig von der Seele dieses so dynamisch-athletischen und facettenreichen Sportes in meinen Motiven einzufangen und sie dem Betrachter transparent zu machen, habe ich für mich in meinem künstlerischen Bestreben schon sehr viel erreicht.“ Ein Bestreben, das gerade beim Motiv Tischtennis wohl noch einige interessante Werke nach sich ziehen wird.
In der Galerie von mytischtennis.de können Sie einige Werke bewundern!