Champions League: Ochsenhausen gewinnt das Viertelfinal-Hinspiel mit 3:2
Borussia hat noch Chancen auf das Halbfinale
Borussia Düsseldorf hat das erste Viertelfinale in der Table Tennis Champions League bei den TTF Liebherr Ochsenhausen knapp mit 2:3 verloren. Die Siege von Timo Boll und Anton Källberg jeweils gegen Hugo Calderano reichten heute nicht aus, weil beide ihre Begegnungen gegen Spitzenspieler Simon Gauzy verloren. Auch Stefan Fegerl blieb in seinem Match heute glücklos. Kristian Karlsson kam wegen einer heftigen Erkältung, die ihn in der vergangenen Woche zum Teil ans Bett gefesselt hatte, nicht zum Einsatz. Trotz der Niederlage ist der Einzug ins Halbfinale noch nicht abgeschrieben.
Ein Break gelang Anton Källberg in der ersten Partie gegen den in der Weltrangliste an Position 20 geführten Hugo Calderano. Der Düsseldorfer schaffte es, den Brasilianer immer wieder durch geschicktes Variieren seines Aufschlags und gut platzierte Bälle an den Rand seiner Möglichkeiten zu bringen und gewann schließlich vollkommen verdient mit 3:2.
Timo Boll verpasste es dann, die Führung der Borussia auszubauen. In einem spannenden und hochklassigen Match unterlag er Vize-Europameister Simon Gauzy zum vierten Mal in Folge. Im vierten Satz führte der Rekordeuropameister zwar noch mit 9:6, und es schien, als könnte er die Partie noch einmal drehen. Doch dann setzte der französische Nationalspieler zum furiosen Finale an und verwandelte seinen ersten Matchball zum 11:9. Wettbewerbsübergreifend war es erst die zweite Niederlage für Boll in der laufenden Saison.
"Das wird noch eine ganz enge Partie", ahnte Manager Andreas Preuß in der Pause. "Wenn wir hier heute gewinnen, zünde ich eine Kerze an." Das Feuerzeug wollte sich der 54-Jährige bei einer 1:0 Satz- und 10:6 Punktführung seines Schützlings Stefan Fegerl im zweiten Satz gegen Polens EM-Dritten Jakub Dyjas schon fast parat legen. Doch dann verlor der Österreicher komplett den Faden, vergab insgesamt fünf Satzbälle und fand danach nicht mehr ins Spiel. Fegerl verlor das erste Duell mit dem 21-Jährigen überhaupt mit 1:3.
Mit dem schweren Rucksack eines 1:2-Rückstands auf dem Rücken betrat Boll die Spielbox zum zweiten Match und traf auf Calderano, den TTF-Trainer Dubravko Skoric heute an Nummer eins aufgeboten hatte. Der Düsseldorfer wollte die Niederlage aus dem ersten Match nicht auf sich sitzen lassen und hängte sich sichtbar in die Partie rein, die er am Ende auch souverän mit 3:1 für sich entschied und damit den erneuten Ausgleich zum 2:2 herstellte.
In der letzten Begegnung zwischen Källberg und Gauzy lastete nun natürlich ein großer Druck auf dem jungen Schweden, der dieses Duell vor drei Wochen in der Bundesliga überraschend gewonnen hatte. Doch heute blieb dem 19-Jährigen nur der der Sieg des ersten Satzes, die restlichen drei Durchgänge gingen relativ glatt an den Franzosen. "Kein Beinbruch. Anton hat heute und in den vergangenen Wochen wirklich toll gespielt und wichtige Siege für uns geholt. Niemand erwartet einen Sieg gegen die Nummer 14 der Welt", stellte sich Cheftrainer Danny Heister schützend vor seinen Spieler.
"Sicher hatten wir unsere Chancen", so Preuß. "Stefan Fegerl spielt eigentlich gut, hat dann bei seinen Satzbällen etwas Pech und kommt völlig aus dem Rhythmus. Aber im Rückspiel ist noch alles drin. Sicher sind die Chancen auf das Weiterkommen ein wenig gesunken, aber mit den eigenen Zuschauern im Rücken und unter den uns vertrauten Bedingungen können wir das noch schaffen."
Dem stimmte Heister zu. "Bis zum Rückspiel ist noch viel Zeit. Jetzt müssen unsere Spieler erst einmal wieder völlig gesund werden und dann sehen wir weiter. Neben Karlsson war auch Källberg erkältet, darum fehlte ihm ihm zweiten Match auch etwas die Kraft. Unser Satzverhältnis ist nicht das Beste. Aber auch ein 3:1 Sieg im zweiten Spiel ist mehr als nur theoretisch möglich." Das Rückspiel findet am 10. Februar im ARAG CenterCourt statt. Für das Erreichen des Halbfinale muss der vierfache Titelträger mindestens mit 3:2 gewinnen und das heutige Satzverhältnis von 9:12 schlagen. Bei einem 3:1 oder 3:0 Sieg wäre Düsseldorf auf jeden Fall weiter, bei einer Niederlage ausgeschieden.
Bereits an diesem Sonntag ist das Team im zweiten Spiel des Wochenendes in der Tischtennis-Bundesliga zu Gast beim TTC Zugbrücke Grenzau und will dort mit einem Sieg seine souveräne Tabellenführung verteidigen oder, abhängig von der Resultaten der anderen Begegnungen ausbauen.
Das Spiel im Überblick
Table Tennis Champions League, 1. Viertelfinale
TTF Liebherr Ochsenhausen - Borussia Düsseldorf 3:2 (12:9 Sätze)
Hugo Calderano - Anton Källberg 2:3 (-4, 1, 9, -9, -7)
Simon Gauzy - Timo Boll 3:1 (6, -9, 5, 9)
Jakub Dyjas - Stefan Fegerl 3:1 (-10, 11, 4, 6)
Hugo Calderano - Timo Boll 1:3 (-4, 7, -4, -7)
Simon Gauzy - Anton Källberg 3:1 (-10, 6, 7, 7)