International: WTT Feeder Düsseldorf I - Der dritte Tag
Kay Stumper und Borgar Haug konnten Heimvorteil nicht nutzen
Benedikt Duda, Ricardo Walther, Xiaona Shan, Sabine Winter und Chantal Mantz haben beim mit 22.500 Dollar dotierten WTT Feeder Düsseldorf (8. bis 12. April) den Einzug in das Achtelfinale der Einzelwettbewerbe geschafft. Am Donnerstag kämpfen im Deutschen Tischtennis-Zentrum (DTTZ) außerdem drei DTTB-Duos im Doppel um den Einzug in die Medaillenränge.
Bei dem gemeinsam von den Kooperationspartnern Borussia Düsseldorf und Deutscher Tischtennis-Bund ausgerichteten Turnier spielte sich am ersten Hauptrundentag vor allem die Langstädterin Chantal Mantz ins Rampenlicht. Die Mannschafts-Europameisterin von 2021 besiegte gleich zwei in der Weltrangliste höher eingestufte Konkurrentinnen.
Chantal Mantz besiegte zwei favorisierte Gegnerinnen
Die Europameisterin der ersten U21-Titelkämpfe im Jahr 2017 setzte sich zunächst mit 11:6 im Entscheidungsssatz gegen die an Position 121 notierte Kroatin Hana Arapovic durch, die 2023 den EM-Sieg schaffte. Wenige Stunden später gelang der Bundesligaspielerin aus Hessen mit 12:10 im Schlussdurchgang ein hauchdünner, aber verdienter Triumph über die an Nummer 62 in der Welt gelistete Yang Ha Eun, Südkoreas Mixed-Weltmeisterin des Jahres 2015. Chantal Mantz, die nun am Donnerstag um 12 Uhr gegen die Japanerin Saki Shibata um den Einzug in das Viertelfinale kämpft, bekleidet aktuell Platz 235 im ITTF-Ranking und freute sich zu Recht über ihre guten Leistungen: "Ich bin sehr zufrieden, dass ich heute in beiden Fünfsatzmatches einen kühlen Kopf in den entscheidenden Phasen behalten habe. Ich hoffe, das gelingt mir morgen gegen Shibata auch. Die Situation wird ähnlich sein wie heute gegen Yang, die favorisiert war und gegen die ich noch nie gespielt hatte. Ich habe einfach versucht, Spaß im Match zu haben. Am Ende ist es dann gut für mich ausgegangen."
Winter und Shan im Einzel souverän
Wie Chantal Mantz sind auch die EM-Dritten Xiaona Shan (Berlin) und Sabine Winter (Dachau) noch in zwei Konkurrenzen im Medaillenrennen vertreten. Shan setzte sich bei ihrem Turnierauftakt im Einzel ohne große Mühe gegen die Italienerin Debora Vivarelli durch und trifft nun morgen um 12.35 Uhr auf die Südkoreanerin Lee Eunhye. Winter beherrschte nach verlorenem ersten Durchgang die Französin Camille Lutz und bekommt es ebenfalls um 12.35 Uhr mit der starken Taiwanesin Liu Hsing-Yin zu tun. Die zweimalige Deutsche Einzelmeisterin Winter kommentierte ihren Turniereinstand zufrieden: "Für mein erstes Match war das heute sehr okay. Ich hatte zuvor noch nie gegen Camille Lutz gespielt, hatte mir aber einige Videos von ihr angeschaut. Meine Gegnerin aus Taiwan morgen ist sehr stark, aber ich werde alles daran setzen, mein Match zu gewinnen."
Nach dem knappen Sieg heute gegen Tatiana Kukulkova/Natalia Bajor (Slowakei/Polen) kämpfen Xiaona Shan und Sabine Winter zudem gemeinsam im Doppelwettbewerb gegen die Taiwanesinnen Li Yu-Jhun/Chien Tung-Chuan um den Einzug in das Halbfinale.
Auch Duda und Walther ziehen mühelos ins Achtelfinale ein
Bei den Herren marschierten heute Benedikt Duda und Ricardo Walther souverän in das Achtelfinale. Der in Runde eins zunächst spielfreie Bergneustädter Duda ließ Pang Yew En Koen (Singapur) keine Chance, der zuvor immerhin den starken Finnen Benedek Olah ausgeschaltet hatte. Der Deutsche Meister des Jahres 2021 war zufrieden mit seiner Leistung: "Ich hatte zuvor noch nie gegen meinen Gegner gespielt, hatte aber ein paar Videos von ihm gegen Linkshänder studiert. Durch seinen Sieg gegen Olah heute war ich zudem noch mehr gewarnt. Ich habe dann von Beginn an auf einem guten Niveau gespielt und bin zufrieden mit meinem Auftaktspiel."
Der Grünwettersbacher Walther löste seine Aufgaben gegen den griechischen Qualifikanten Konstantinos Angelakis und anschließend gegen den Kubaner Andy Pereira, ohne wirklich in Gefahr zu geraten. "Mein erster Gegner war ein Abwehrspieler. Nach einigen Ballwechseln Eingewöhnung hatte ich die Partie ziemlich souverän im Griff." Am Donnerstag werden die Aufgaben für die beiden Deutschen in jedem Falle anspruchsvoller: Benedikt Duda spielt um 13.45 Uhr gegen den Japaner Rioishi Yoshiyama, 35 Minuten zuvor fordert Ricardo Walther den Südkoreaner Cho Daesong heraus.
Knappe Zweitrunden-Niederlagen für Wan und Stumper
Knapp ausgeschieden ist trotz zweier starker Auftritte Mantz' Doppelpartnerin Yuan Wan. Die Weinheimerin hielt in Runde eins Frankreichs Team-WM-Dritte Charlotte Lutz mit 3:1 in Schach, bevor sie wenige Stunden später mit 7:11 im Entscheidungssatz gegen die an Position zwei gesetzte Weltklasseabwehrspielerin Suh Hyo Won (Südkorea) ausschied. Die Deutsche Meisterin im Mixed war zuvor nicht mit hohen Erwartungen in das Duell mit der Asiatin gegangen: "Ich bin glücklich, dass ich gegen Lutz gewonnen und gut gespielt habe. Ich war fokussiert auf meinen Aufschlag und eine variantenreiche Eröffnung, das hat gut geklappt. Suh ist eine absolute Topspielerin. Gegen sie hatte ich keine große Erwartungen vor dem Match. Am Ende habe ich aber auch gegen sie ganz gut gespielt." Yuan Wan kann im Doppel mit Mantz in Düsseldorf eine Medaille gewinnen. Die Siegerinnen des Düsseldorf Feeders 2/2023 treffen nach dem heutigen Erfolg über das türkisch-kasachische Duo Ece Harac/Anastassiya Lavrova am Donnerstag im Viertelfinale auf die Hongkong-Chinesinnen Wong Xin Ru/Zhou Jingyi.
Ebenfalls nur knapp scheiterte Lokalmatador Kay Stumper. Nach einem 3:2-Erfolg zum Auftakt gegen den Belgier Cedric Nuytinck bot der Nationalspieler der Düsseldorfer Borussia auch bei seiner anschließenden 8:11-Niederlage im Entscheidungssatz gegen den Südkoreaner Cho Daesong eine ansprechende Leistung, verpasste aber hauchdünn den Einzug in das Achtelfinale. Zumindest mit seinem ersten Einzel war der zuletzt von einer Ohrenentzüdnung geplagte Stumper aber zufrieden: "Es war ein schwieriges Match, das ich beim letzten Mal knapp verloren hatte. Ich bin nicht ganz fit in das Turnier gegangen, weil ich in der letzten Woche eine Ohreninfekton hatte. Bei den Matchbällen gegen mich hat mir das vielleicht geholfen. Da ich schon etwas müde war, bin ich erst gar nicht besonders nervös geworden. Ich bin zufrieden, dass ich zumindest mein erstes Match gewinnen konnte. Schade, dass ich danach das zweite Spiel knapp verloren habe."
Steffen Mengel wird in Düsseldorf seinen im Herbst gewonnen Titel nicht verteidigen. Der Mühlhausener hatte wenig Glück mit seiner Auslosung und musste sein erstes Einzel sofort gegen Feng Yi-Hsin bestreiten. Der junge Taiwanese zählt in Düsseldorf zu den Titelaspiranten. Mengel sagte nach der 0:3-Niederlage: "Mein Gegner war leider heute einfach besser. Er hat sehr aggressiv von beiden Seiten gespielt. Ich hingegen war zu passiv und habe nicht mein bestes Tischtennis gezeigt." Für Franziska Schreiner war das Turnier schon in Runde eins beendet. Die Langstädterin unterlag der südkoreanischen Qualifikantin Kim Hayeong in vier Sätzen.
Auch Fadeev/Oehme spielen um eine Medaille
Neben den beiden deutschen Damen-Duos erreichte bei den Herren die Kombination Kirill Fadeev/Benno Oehme (Dortmund/Bad Homburg) ebenfalls die Runde der besten Acht. Nach dem deutlichen Erfolg über das englische Duo Tom Jarvis/Conner Green spielt die Links-Rechts-Kombination am Donnerstag gegen die Hongkong-Chinesen Ho Kwan Kit/Lam Siu Hang um eine Medaille. Kirill Fadeev war selbstbewusst in das Achtelfinalduell gegangen: "Wir wollten das Match gewinnen. Der erste Satz war eng, aber am Ende haben wir besser gespielt. Mit einem so klaren Sieg hatten wir allerdings nicht gerechnet."
Ausgeschieden sind zum Tagesauftakt im Achtelfinale die beiden deutschen Mixed. Benedikt Duda/Yuan Wan unterlagen knapp mit 2:3 den Südkoreanern Park Ganghyeon/Kim Naeyong. Tom Schweiger/Franziska Schreiner blieben gegen die Singapur-Chinesen Izaac Quek/Zhou Jingyi chancenlos.
Foto: David Menzel