Jahresrückblick Borussia Düsseldorf 2018
Ein außergewöhnliches Jahr: Triple, Rekorde, Pokal-Aus
Das Jahr 2018 war eines der erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte von Borussia Düsseldorf: Der Rekordmeister feierte das historische Triple. Nach dem Pokalsieg im Januar und dem Champions League Triumph Mitte Mai machte die Borussia den Dreifachtriumph mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft Ende Mai perfekt. Die Freude darüber war riesengroß, da das Team um Timo Boll ein Jahr zuvor den Coup noch knapp verpasst hatte und sich mit zwei Titeln begnügen musste, nachdem es im Endspiel der europäischen Königsklasse dem russischen Klub aus Orenburg unterlegen war. Doch in 2018 waren die Landeshauptstädter nicht zu stoppen. Orenburg wurde im Endspiel gleich zweimal besiegt (3:2, 3:1), zuvor gaben sie den TTF Liebherr Ochsenhausen im denkwürdigen Halbfinale nach fast acht Stunden Spielzeit das Nachsehen (Gesamt: 5:5 Spiele, 22:22 Sätze, 413:390 Punkte).
National war der nunmehr 71-fache Titelträger ebenfalls nicht aufzuhalten auf dem Weg zum fünften Double in Folge. Weder der 1. FC Saarbrücken im Pokalendspiel (3:0) noch Ochsenhausen im Meisterschaftsfinale (3:1) gelang es, den mit großer Leidenschaft und Willensstärke ausgestatteten Borussen die Erfolge streitig zu machen. Für Boll bedeuteten diese Triumphe die Erfolge Nummer 22 bis 24 mit seinem Klub, nur der heutige Bundestrainer Jörg Roßkopf liegt noch vor dem Weltranglistendritten in der Borussia-Vereinsgeschichte (25). Kristian Karlsson, Anton Källberg und Stefan Fegerl stemmten in ihren zwei Jahren in Düsseldorf damit beachtliche fünf Trophäen in die Höhe.
Fegerl verließ den Klub nach der Saison zu den TTF, dafür stieß Omar Assar zum Team und auch Kamal Achanta kehrte zurück. Der Start des neuen Quintetts verlief vielversprechend, die ersten fünf Ligaspiele sowie das erste Champions League Match gewann der Titelverteidiger, ehe es im Oktober erstmals verlor (2:3 in Bergneustadt). Ende des Monats begann dann eine schwierige Zeit für die Mannschaft von Danny Heister, die mit Verletzungs- und Krankheitssorgen bzw. psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Unglücklicherweise fielen mehrere Spieler gleichzeitig aus oder mussten nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte an den Tisch, und so rutschte die Borussia nach drei Niederlagen in der Bundesliga kurzzeitig aus den Play-off-Rängen heraus. Nach fünf Siegen in Folge hat sich das Team inzwischen wieder auf Platz drei der Tabelle nach vorne gespielt und gezeigt, welche Qualität in ihr steckt, wenn alle Spieler fit sind.
Schwerer als die Niederlagen in der Tischtennis Bundesliga wiegt hingegen das Aus im Pokal-Viertelfinale gegen Grünwettersbach. Sechs Cup-Siege seit 2012 stehen für die Dominanz der jüngeren Vergangenheit, doch das Spiel für die Qualifikation zum Final Four fiel in die schwierigste Zeit der zweiten Jahreshälfte, Kontrahent Grünwettersbach nutzte die Gunst der Stunde und schaffte die Sensation. Trotz der verpassten Titelverteidigung im Pokal liegt die Borussia noch im Rennen um die Meisterschaft und steht nach dem Gruppensieg in der Champions League im Viertelfinale (gegen Bogoria Mazowiecki/POL).
Statistik: Die Borussia absolvierte in den vergangenen 12 Monaten 39 Spiele, von denen sie 30 gewann. 41 Prozent der Partien endeten mit 3:2 (16x), 14 endeten mit 3:1 und neun mit 3:0. Im Durchschnitt bekamen die Zuschauer 4,2 Matches pro Begegnung zu sehen.
Für die Borussia und ihre Athleten waren die zurückliegenden Monate nicht nur aufgrund der erfolgreichen Spiele und Titelgewinne außergewöhnlich. Das Jahr 2018 hatte noch viel mehr zu bieten. Gleich vier Spieler erreichten neue Karriere-Bestmarken in der Weltrangliste. So stand Timo Boll zum dritten Mal nach 2003 und 2011 an der Spitze des Rankings und wurde damit die älteste Nummer eins der Geschichte (März). Auch Omar Assar (16), Kristian Karlsson (17) und Kamal Achanta (30) schafften neue Rekorde, einzig Anton Källberg blieb als 57. knapp hinter seinem Laufbahn-Hoch (54).
Boll feierte zudem den Europameisterschafts- sowie Deutschen Meistertitel im Einzel, gewann das Europe Top 16 (Einzel) und holte Silber mit der Mannschaft bei der Weltmeisterschaft und beim World Cup im Einzel. Auch seine Teamkollegen standen mehrfach auf dem Podium: Karlsson wurde Schwedischer Einzelmeister, belegte den zweiten Platz bei den Swedish Open im Doppel und Platz drei bei der WM im Team und der EM im Einzel. Assar gewann die Afrikameisterschaft und wurde mit seinem Ex-Klub Bremen Dritter im Pokal. Für Achanta stand ein Triumph (Team), ein zweiter (Doppel) und ein dritter Rang (Einzel) bei den Commonwealth Games zu Buche sowie Platz drei bei den Asian Games im Mixed und Team und für Källberg der Titel „Schwedischer Meister im Doppel“ und dritte Plätze bei der WM (Team), den Swedish Open (Doppel) und den Schwedische Meisterschaften (Einzel).
Foto: Jörg Fuhrmann