Kampf gegen Blutkrebs
Stammzellspende durch Borussia-Mitarbeiter
Am 27. Januar organisiert die Sportstadt Düsseldorf gemeinsam mit den Düsseldorfer Profi-Vereinen, der DKMS und mit der Unterstützung der ARAG eine Registrierungsaktion gegen Blutkrebs. Im Vorfeld des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen Borussia Düsseldorf und Schwalbe Bergneustadt können sich die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt und alle Interessierten im Deutschen Tischtennis-Zentrum (DTTZ, 11-14 Uhr) registrieren lassen.
Thilo Bruhn hat die Aufnahme in eine Spenderdatei längst hinter sich gebracht. Mehr noch, der 19-Jährige wurde "gematched" und hat inzwischen Knochenmark gespendet. Empfängerin seiner Stammzellspende ist ein junges Mädchen, gerade einmal 13 Jahre alt.
Wie wichtig Menschen wie Bruhn sind, zeigt alleine ein Blick in die Statistik: Alle 15 Minuten erhält ein Patient in Deutschland die Diagnose Blutkrebs, und nur ein Drittel aller Blutkrebspatienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. "Als ich Volljährig wurde, habe ich mir Gedanken gemacht, was ich tun kann, um anderen zu helfen", sagt Bruhn, der seinen Bundesfreiwilligendienst bei Borussia Düsseldorf absolviert hat und in dieser Zeit zum Spender wurde. "Ich habe mich dann entschieden, mich im Kampf gegen Blutkrebs registrieren lassen. Das war Ende 2017, und schon acht Monate später wurde ich informiert, dass ich als potenzieller Stammzellspender in Frage komme."
Weitere Untersuchungen folgten, bevor knapp neun Wochen später feststand, dass sein Knochenmark auf einen Patienten passt. "Ich habe mich sehr gefreut, dass ich wirklich helfen kann", so Bruhn. Beim Borussia-Mitarbeiter wurde schließlich die Entnahme der Stammzellen durch Punktion des Beckenkamms durchgeführt, dem seltener angewandten Verfahren. "Die gängigere Methode ist die Stammzellgewinnung aus dem Blut, doch bei jungen Patienten wird das Knochenmark aus dem Beckenkamm besser aufgenommen." Der in Bornheim aufgewachsene, vierfache Schüler-Meister seines Vereins willigte ein und ließ sich operieren. Für Bruhn steht fest: "Ich würde ich mich definitiv wieder registrieren und operieren lassen." Erst später erfuhr er, dass die Empfängerin seiner Spende ein 13-jähriges Mädchen ist. Wie die Patientin heißt und wie es ihr geht, wird er allerdings frühestens nach zwei Jahren erfahren.
Mittlerweile hat der Tischtennisfan ein Studium der Wirtschaftsinformatik aufgenommen, kommt aber weiterhin regelmäßig nach Düsseldorf zu seiner Borussia, um bei den Heimspielen mitzuhelfen oder Freunde zu treffen.
"Das, was Thilo in seinem jungen Alter gemacht hat, finde ich sehr bemerkenswert", sagt Borussia-Manager Andreas Preuß. "Das hat uns inspiriert, das Thema Blutkrebs in die Tischtennis Bundesliga und in die Sportstadt Düsseldorf zu tragen. Ich bin sehr stolz, dass sowohl in der Liga als auch in unserer Stadt dadurch Initiativen entstanden sind, durch die möglicherweise Leben gerettet wird."