Presse: Achantas Premiere: Ein Krimi mit Happy End
(Quelle: DerWesten.de/ Walther Brühl)
Glücklichster Spieler nach diesem aufregenden Tischtennis-Abend war ohne Frage Kamal Achanta. Das war dem Neuzugang von Borussia Düsseldorf auch noch lange nach seinem heftigst umkämpften 3:2-Sieg über Lubomir Jancarik anzumerken. Der Inder ist einer, der das Publikum alle Emotionen mitfühlen lässt. Unmittelbar nach dem verwandelten Matchball riss Achanta beide Arme in die Höhe, beugte sich weit nach hinten und schickte mit geschlossenen Augen einen Dank in Richtung Himmel. Die Halle – unter den 1100 Zuschauern rund 900 Teilnehmer der Kids Open - tobte. Ähnlich vehement wurde erst wieder gejubelt, als Timo Boll mit dem 3:0 über Andrej Gacina den 3:1-Tiumph des Düsseldorfer Rekordmeisters beim Bundesliga-Auftakt über den TTC Zugbrücke Grenzau vollendet hatte.
Es war spannender zugegangen, als die meisten erwartet hatten „Auftakt gelungen“, freute sich Borussen-Manager Andreas Preuß am Ende – und fügte hinzu: „Über Grenzau werden sich noch einige wundern. Die werden sicherlich den einen oder anderen Favoriten killen.“
Auch die Düsseldorfer Borussia war zeitweise in Gefahr geraten. Nur gut, dass auf Spitzenspieler Timo Boll wieder einmal Verlass war. Bei seinen beiden Siegen über Japans Super-Talent Masaki Yoshida und Andrej Gacina hatte er zudem wieder einmal mit spektakulären Ballwechseln begeistert.
Doch nachdem Patrick Baum das zweite Match gegen Gacina mit 0:3 sang- und klanglos verloren hatte, entwickelte sich Achantas Borussen-Premiere zu einem echten Triller. Zwar ging der 31-Jährige gleich mit 11:7 und 11:8 in Führung, hatte im dritten Satz zwei Matchbälle, doch dann kippte das Spiel. Am Ende half ihm das Glück, als er den fünften Satz nach einem Netzroller und einem Kantenball mit 13:11 für sich entschied. Wer weiß, wie die Begegnung sonst gelaufen wäre?
„Ich war ziemlich nervös“, erzählte Achanta hinterher, „das erste Spiel bei solch einem großen Klub und vor einer derart großen Kulisse, das hat mich schon schwer beeindruckt. Zudem war die Situation nach meiner langen Pause zusätzlich ungewohnt. Von daher bin ich unheimlich froh, bei meiner Premiere gewonnen zu haben. Jetzt fühle ich mich viel besser.“
Ein besonderer Gast konnte es ihm bestens nachfühlen. Steffen Fetzner, an der Seite von Jörg Roßkopf Doppel-Weltmeister 1989 und gemeinsam mit dem heutigen Bundestrainer jahrelang Garant für große Borussen-Erfolge: „Meine Premiere ging damals gegen Jürgen Erdmann schief. Und Rossi verlor gegen Manfred Nieswandt.“