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Presse: Roßkopfs chinesisches System für Europa

Internes EM-Qualiturnier im DTTZ

 

(Quelle: DTTB)

 

In China ist es gute Tradition, Startplätze für Weltmeisterschaften nach der Platzierung der Kaderspieler bei mehreren internen Turnieren zu vergeben. Vor den Europameisterschaften in Österreich Anfang Oktober startet erstmals auch Bundestrainer Jörg Roßkopf einen solchen Feldversuch – unter verschärften Bedingungen: Am morgigen Mittwoch geht es für fünf Kandidaten um nur einen Startplatz.

 

Düsseldorf. „Zu meiner Zeit als aktiver Spieler hätte ich Lust auf ein solches internes Turnier gehabt“, sagt Bundestrainer Jörg Roßkopf und schiebt die Begründung gleich nach: „Ich habe ja in der Regel gegen fast keinen Deutschen verloren.“ Die fünf Spieler, die es nun betrifft, die am morgigen Mittwoch im Modus „Jeder gegen jeden“ um den letzten Startplatz im Einzel und Doppel bei den Europameisterschaften in Schwechat (4. bis 13. Oktober) spielen, reden meist mehr als weniger aufgeregt seit Wochen von kaum etwas anderem. Die B-Kader-Akteure Steffen Mengel (Frickenhausen), Ruwen Filus, Philipp Floritz, (beide Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (Düsseldorf) und der erst 19-jährige Benedikt Duda (Bergneustadt) treffen in zwei Turnierblöcken, einer ab Mittag, einer am Abend, im Deutschen Tischtennis-Zentrum aufeinander - für das letzte Ticket nach Österreich.

 

„Für die Jüngeren ist es etwas Besonderes, sich ihren ersten Start im Einzel und im Doppel an der Seite von Dima (Anmerkung: Dimitrij Ovtcharov) erspielen zu dürfen“, weiß Roßkopf. Es sei keineswegs gesagt, dass sich die etablierten Favoriten, die in der Weltrangliste mit Abstand vorne liegenden Filus (Nummer 79) und Mengel (143), durchsetzen. „Gegeneinander spielen die Jungs nämlich sehr unterschiedlich“, so Roßkopf. „Alle fünf haben es verdient, bei der EM dabei zu sein. Wer dem Druck bei diesem internen Turnier standhält, ist für die EM gewappnet.“ Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes ergänzt: „Nach den Einzel-Weltmeisterschaften in Paris gab es noch nicht viele internationale Vergleiche. Dieses interne Turnier dokumentiert die aktuellen Leistungsstände und ist zudem ein guter Härtetest.“

 

Trainer, aber keine Zuschauer zugelassen

 

Gespielt wird auf drei Gewinnsätze, sollte es zwei Erstplatzierte geben, zählt nicht der direkte Vergleich. Dann müssen diese beiden am Donnerstag zu einem Entscheidungsspiel antreten. Der Kreis der Beobachter ist stark beschränkt: Das Bundestrainerteam um Roßkopf ist am Mittwoch natürlich vor Ort, jeweils zwei Internationale Schiedsrichter pro Session wachen über die Einhaltung des Reglements, und die Spieler dürfen ihre Heimtrainer mitbringen. Zuschauer, selbst aus den Reihen des übrigen Nationalteams, sind nicht zugelassen.

 

Wer den letzten EM-Startplatz im Einzel und Doppel bei den Damen erhält, wird am Ende der Woche zusammen mit dem Turniersieger der Herren veröffentlicht.

 

Spieler: Steffen Mengel (Frickenhausen), Ruwen Filus, Philipp Floritz, (beide Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (Düsseldorf), Benedikt Duda (Bergneustadt)

 

Internationale Schiedsrichter: Lars Czichun, Anja und Eike Gersdorf, Klaus Seipold (alle Düsseldorf)

 

Das bisherige EM-Aufgebot in der Übersicht
Herren-Mannschaft
Timo Boll (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglistenposition: 5)
Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazproma Orenburg/Russland, 6)
Patrick Baum (Borussia Düsseldorf, 21)
Bastian Steger (1. FC Saarbrücken TT, 29)
Patrick Franziska (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, 43)

 

Herren-Einzel
Timo Boll
Dimitrij Ovtcharov
Patrick Baum
Bastian Steger
Patrick Franziska
n.n.*

Herren-Doppel
Timo Boll/Patrick Franziska
Patrick Baum/Bastian Steger
Dimitrij Ovtcharov/n.n.*

 

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