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Presse: Tischtennisspieler Baum will trotz EM-Triumph Frust abbauen

In Schwechat gehts um die Titel in den Doppeln und Einzeln

Quelle: derwesten.de (Walter Brühl)

 

Düsseldorf/ Schwechat. Tischtennisspieler Patrick Baum war trotz des EM-Triumphs mit dem Herren-Team angefressen, weil er die einzige deutsche Turnierniederlage kassiert hatte. Diesen Frust kann er jedoch schon bald abbauen, wenn es in Schwechat um die Titel in den Doppeln und den Einzeln geht.
Den historischen Abend für das deutsche Tischtennis erlebte Borussia Düsseldorfs Manager Andreas Preuß im Fußballstadion. Als das Herren-Trio mit dem Borussen Patrick Baum, dessen früherem Vereinskollegen Dimitrij Ovtcharov (Fakel Orenburg) und Patrick Franziska aus Fulda im österreichischen Schwechat rund zwei Stunden nach den Damen ebenfalls Gold gewann, verfolgte Preuß, wie sich die Fortuna zum 2:1 über die Spielvereinigung Greuther Fürth mühte. „Aber ich wurde jederzeit live darüber informiert, wie’s um die Jungs in Österreich gerade stand“, so der 50-Jährige. Dank moderner Kommunikationstechnik lassen sich heutzutage eben auch zwei Sportereignisse gleichzeitig locker verfolgen.

Doppelsieg für beide Teams eines Landes – das hatte es bei einer EM für Deutschland noch nie und zuletzt 1982 für Ungarn gegeben.

Und trotzdem fielen Jubel und Party anschließend eher verhalten aus. Besonders Patrick Baum konnte sich nicht so richtig freuen. Der Borusse hatte im Finale mit seinem 2:3 (11:9, 12:10, 7:11, 3:11, 3:11) gegen Griechenlands Panagiotis Gionis die einzige deutsche Niederlage während des gesamten Turniers auf dem „Kerbholz“, nachdem sich die Mannschaft zuvor gegen Österreich, Frankreich und Russland jeweils mit 3:0 durchgesetzt hatte.
Entsprechend angefressen wirkte „Patti“ auch noch auf den Fotos von der Siegerehrung. Daran hatten auch die SMS-Glückwünsche von Andreas Preuß und des wegen einer Grippe zu Hause gebliebenen Timo Boll nichts ändern können.

Doch auch die anderen Europameister(Innen) starteten nicht gerade ein rauschendes Fest. Für Jungs und Mädels gab’s auf der gemeinsamen Feier Pizza, Bier und einige Baileys – das war’s. Theoretisch könnte eine etwas lebhaftere Party auch nach der Rückkehr in Düsseldorf steigen. Denn neben Patrick Baum leben mit Kristin Silbereisen, Han Ying und Shan Xiaona gleich alle drei Finalspielerinnen in der Nähe des Grafenberger Tischtennis-Zentrums.

Erst einmal geht’s aber in Schwechat um die Titel in den Doppeln und den Einzeln. Gelegenheit für Patrick Baum zum Frust-Abbau. Auch wenn Dimitrij Ovtcharov in Abwesenheit von Timo Boll als Top-Favorit startet, traut ihm Andreas Preuß eine Menge zu: „Völlig überraschen würde es mich nicht, wenn er als Europameister zurückkommt. Das Potenzial hat er.“

 

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