Tischtennis Bundesliga - 3:2 gegen Ochsenhausen
Borussia besteht "Stresstest" gegen Ochsenhausen
Die Borussia hat sich am sechsten Spieltag der Tischtennis Bundesliga einen harten Kampf mit den TTF Liebherr Ochsenhausen geliefert und am Ende knapp mit 3:2 gewonnen. Damit bleibt der Rekordmeister mit 12:0 Punkten unangefochtener Spitzenreiter. Die Partie fand vor 2500 Zuschauern in der extra für dieses Duell angemieteten Ratiopharm Arena in Ulm statt.
Überhaupt nicht ins Match fand Panagiotis Gionis gegen den jungen Simon Gauzy. Der Grieche haderte mit sich und dem Spielmaterial und schaffte es nicht, seinen Angriffsball, den Vorhand-Topsin, in Stellung zu bringen. "Außerdem war Panos heute mit der Rückhand nicht so sicher wie man das von ihm gewohnt ist", analysierte Manager Andreas Preuß das Spiel. Damit wurde der Defensivspieler für den 19-jährigen Franzosen zu berechenbar und verlor mit 0:3.
Danach sahen die Zuschauer einen frisch und schnell auf den Beinen wirkenden Timo Boll. Obwohl der Rekordeuropameister nicht gern gegen Liam Pitchford spielt und vom Engländer schon öfters in Bedrängnis gebracht wurde, dominierte Boll heute das Spiel souverän und sicherte der Borussia durch sein 3:1 den Ausgleich zur Pause.
Kamal Achanta brachte die Borussia dann erstmals in Führung. Wie man es von dem Inder kennt, machte er es auch gegen den Russen Kirill Skachkov spannend und brauchte die volle Distanz von fünf Sätzen, um sich am Ende hauchdünn mit 11:9 durchzusetzen, nachdem er bereits im vierten Satz wie der sichere Sieger ausgesehen hatte und eine hohe Führung vergab.
Ochsenhausens Trainer Skoric hatte in der Pause zu einer selten genutzten taktischen Möglichkeit gegriffen und die Aufstellung geändert. Statt Gauzy, der zuletzt eine hohe Niederlage gegen Boll kassiert hatte, schickte er den erst 18 Jahre alten Brasilianer Hugo Calderano gegen den Düsseldorfer Spitzenspieler ins Rennen. Und der junge Rechtshänder begann nicht nur mutig, er schaffte die kaum für möglich gehaltene Sensation und bezwang Boll in 3:0 Sätzen. Herausstechend dabei die knallharte Rückhand des Brasilianers, die immer wieder den Weg ins Ziel fand und der Boll heute nicht allzu viel entgegenzusetzen hatte. Für den Düsseldorfer war es die erste Saisonniederlage im Trikot der Borussia.
Die Entscheidung fiel also ausgerechnet in der Begegnung, die die Borussia gern vermieden hätte zwischen Pitchford und Gionis und es stellte sich die Frage, wer die Niederlage aus dem ersten Spiel besser verkraftet hat. Die Antwort: Gionis. Symptomatisch für das Spiel heute, dass auch dieses Einzel hart umkämpft war und schließlich in der Verlängerung des vierten Satz entschieden wurde, als Gionis seinen zweiten Matchball zum 15:13 verwandelte.
"Heute haben alle unglaublich gekämpft und sind für den anderen eingesprungen, wenn es eng wurde", meinte Cheftrainer Danny Heister. "Am Ende hat Gionis noch einmal alles gegeben, obwohl das nicht sein Tag war. Aber er wollte den Sieg unbedingt und das muss man ihm sehr hoch anrechnen. Insgesamt war es eine schöne Mannschaftsleistung, denn jeder hat mit einem Einzelerfolg zum Sieg beigetragen."
"Das war heute für uns so eine Art Stresstest. Schön zu sehen, wie sich die Mannschaft verhält, wenn Boll mal ein Spiel verliert oder wir hinten liegen. Diesen Test haben wir bestanden. Ochsenhausen ist eine sehr junge und gierige Mannschaft, die sich hier heute richtig reingehängt hat. Wir haben am Ende unsere ganze Erfahrung ausspielen müssen und dank des Kampfgeistes jedes einzelnen Spielers knapp gewonnen. Außerdem war es ein tolles Event in einer schönen Halle vor der erwartet großen Kulisse", so Preuß.
Das Spiel im Überblick
TTF Liebherr Ochsenhausen - Borussia Düsseldorf 2:3
Simon Gauzy - Panagiotis Gionis 3:0 (11:7, 11:8, 10:9)
Liam Pitchford - Timo Boll 1:3 (7:11, 11:6, 3:11, 6:11)
Kirill Skachkov - Kamal Achanta 2:3 (10:12, 11:3, 9:11, 11:9, 9:11)
Hugo Calderano - Timo Boll 3:0 (11:8, 11:9, 11:9)
Liam Pitchford - Panagiotis Gionis 1:3 (11:13, 11:9, 6:11, 13:15)