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TTBL-Finale: Källberg führt Borussia Düsseldorf zum 33. Meistertitel

Timo Boll feiert sein Comeback

Ein Tag, an dem alles Gold ist, was glänzt! Der Glitter, der durch die Luft segelt, die Medaillen, die die Borussia-Profis zieren und der Pokal, den sie in die Luft recken: Borussia Düsseldorf hat seinen Meistertitel verteidigt. Zum 33. Mal gehört der Pott dem erfolgreichsten deutschen Tischtennisverein und bleibt am Rhein. Mit 3:1 revanchierte sich der Rekordmeister gegen den 1. FC Saarbrücken für die erlittene Niederlage im Champions League Finale.

Hochklassiger konnte ein Endspiel nicht starten: Anton Källberg und Patrick Franziska lieferten sich ein Duell, das nicht hätte spannender sein können. Dabei fing es aus Düsseldorfer Sicht gar nicht gut an. Der Saarbrücker fand schnell ins Spiel, während Borussias Nummer eins sich noch ein bisschen beeindrucken ließ. Satz eins und zwei gingen jeweils zu sieben an den Nationalspieler aus dem Saarland. Doch ein Borusse gibt nicht auf und so konnte der Schwede den dritten Satz sehr viel offener gestalten, einige „Big Points“ und am Ende den Durchgang knapp für sich entscheiden. Angefeuert von zahlreichen Fans, die das Finale im Castello zum Heimspiel machten, ging der nächste Satz deutlich an Düsseldorf. Trotzdem schlug Franziska zurück und ging mit 8:3 in Führung, Källberg musste kämpfen, um dran zu bleiben. Das tat er. Besonders als er beim Stand von 8:10 zwei Matchbälle gegen sich hatte. Ihm gelang nicht nur der Ausgleich, sondern der Durchmarsch zum Sieg: 12:10 und somit 1:0 für Borussia Düsseldorf.

Nach diesem grandiosen Spiel brauchten viele Fans eine kleine Pause und eine Stärkung und so bekamen einige gar nicht mit, dass Dang Qiu im zweiten Match mit seinem Gegner kurzen Prozess machte: Darko Jorgic präsentierte sich nicht in Bestform, Borussias Penholder-As schon: In Satz zwei überließ er ihm gerade mal einen einzigen Punktgewinn. Wie so oft bei einer deutlichen Führung, lässt im dritten Satz etwas die Konzentration nach, der Slowene wurde stärker und konnte dieses Durchgang für sich entscheiden. Im Anschluss stellte Qiu die Verhältnisse aber wieder klar und gewann erneut zu ein. Die längst wieder gefüllte Halle jubelte.

Und der Jubel wurde nicht leiser, als die nächsten Spieler an den Tisch traten. Nach monatelanger Verletzungspause startete Timo Boll sein Comeback in diesem würdigen Rahmen. Sein Gegner Takuya Jin zeigte allerdings wenig Respekt. Es war ein völlig offener Schlagabtausch im wahrsten Sinne des Wortes mit dem besseren Ende für die Nummer 224 der Welt. Boll konnte nur den zweiten Satz für sich verbuchen, eine tolle Aufholjagd im vierten Durchgang blieb unbelohnt. Mit seiner Erfahrung und Gelassenheit konnte der 42-Jährige zwar vier Satzbälle abwehren, den fünften Matchball in Folge jedoch nicht mehr.

Das war der Anschluss für die Saarbrücker und es folgte das Top-Spiel: Nummer 1 gegen Nummer 1, Källberg gegen Jorgic. Die 21 in der Welt gegen die neun, aber Källberg hatte schon einen Sieg in der Tasche, Jorgic ging gegen Qiu unter. Das wollte der Saarbrücker wieder gut machen. Was ihm zunächst nicht gelang: 11:8 für Borussias Schweden. Dann machte es Källberg erneut spannend, holte einen Rückstand auf gewann auch den zweiten Durchgang, dieses Mal mit 12:10. Die Halle tobte, die „Anton, Anton“ Rufe aus den Fanblocks wurden immer lauter und Källberg enttäuschte die Borussia-Anhänger nicht: Das 11:9 im dritten Satz besiegelte den Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Titel verteidigt!

Stimmen zum Spiel:

Anton Källberg, Spieler Borussia Düsseldorf:

„Der Sieg gegen Patrick Franziska hat mir sehr viel Selbstvertrauen für das zweite Spiel gegeben. Das war so knapp, aber ich hatte am Ende mehr Glück. Gegen Darko hat es dann einfach gepasst. Ich bin so happy.“

Timo Boll, Spieler Borussia Düsseldorf:

„Ich habe versucht, nicht zu verkrampft zu spielen, aber auch nicht zu locker. Und taktisch musste ich auch noch agieren, weil der Gegner mich so gefordert hat. Das war sehr herausfordernd.“

Danny Heister, Trainer Borussia Düsseldorf:

„Klar freue ich mich, aber noch nicht mit dem ganzen Körper. Es ist noch nicht richtig angekommen. Das dauert noch. Aber ich bin so stolz auf die Mannschaft! Für solche Finals sind wir hier, dafür trainieren wir, dafür leben wir. Gegen Saarbrücken ist es immer 50:50. Aber heute haben wir verdient gewonnen. Anton hat super gespielt. In der Champions League hat er Matchbälle nicht verwandeln können, heute welche abgewehrt. Es ist immer knapp.“

Andreas Preuß, Manager Borussia Düsseldorf:

„Herzlichen Glückwunsch an unser gesamtes Team, das sich diesen Erfolg verdient hat. Besonders hervorheben muss man heute Anton, der unser Matchwinner ist, nachdem er im Champions League Finale noch der tragische Held war. Umso mehr freut es mich für ihn, dass er heute entscheidenden Anteil am Titel hat. Ich freue mich auch sehr für Kay, der heute seinen ersten Meistertitel gewonnen hat. Ein großer Dank gilt unseren Fans für die großartige Unterstützung, der TTBL, Der Sportstadt Düsseldorf und den Finals-Verantwortlichen für das fantastische Event. Jetzt feiern wir mit unseren Fans im Tischtennis-Zentrum den Triumph.“

Die Spiele im Überblick:

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken 3:1
Anton Källberg – Patrick Franziska 3:2 (7:11, 7:11,11:9, 11:6, 12:10)
Dang Qiu – Darko Jorgic 3:1 (11:8, 11:1, 10:12, 11:1)
Timo Boll – Takuya Jin 1:3 (6:11, 11:8, 9:11, 9:11)
Anton Källberg – Darko Jorgic 3:0 (11:8, 12:10, 11:9)

Das Finale der Champions Trophy hatte zuvor Valentin Baus gegen Thomas Schmidberger gewonnen (3:1). Die beiden Rollstuhlfahrer von Borussias Meisterteam machten damit den „Borussia-Tag“ perfekt.

Foto: Jörg Fuhrmann

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