TTBL: Borussia gewinnt beim Verfolger in Bremen
3:1-Auswärtserfolg ohne Boll und Karlsson
Fantastischer Erfolg für Borussia Düsseldorf. Ohne die beiden Spitzenspieler Timo Boll und Kristian Karlsson bezwang der Rekordmeister heute den SV Werder Bremen auswärts mit 3:1 und zementiert den zweiten Tabellenplatz in der Tischtennis Bundesliga. Zum Matchwinner wurde heute Anton Källberg mit zwei Siegen, unter anderem gegen den Weltranglistenneunten, Mattias Falck. Den dritten Punkt steuerte Ricardo Walther bei.
Zum Auftakt blieb Omar Assar die große Überraschung verwehrt. Gegen Vizeweltmeister Falck gelang dem Ägypter ein perfekter Start, bei dem er nahezu mühelos mit 2:0 Sätzen in Führung ging. Doch der Schwede wurde vor allem im Verlauf des dritten Durchgangs immer sicherer, stellte seinen Aufschlag um und schaffte es, einfache Fehler zu vermeiden. Er gewann die folgenden drei Sätze allesamt knapp mit zwei Punkten Unterschied. „Das war wirklich sehr schade“, so Manager Andreas Preuß. „Wenn man sich den Spielverlauf ansieht, darf Omar die Begegnung eigentlich nicht verlieren. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten und sicher auch ein wenig die Nerven.“
Den ersten Düsseldorfer Punkt des Nachmittags holte dann Anton Källberg gegen Kirill Gerassimenko. Aber auch wenn das Gesamtergebnis von 3:0 einen klaren Sieg des Schwedens vermuten lässt, waren die Sätze jeweils hart umkämpft. Im zweiten Durchgang führte der Borusse bereits mit 6:0, doch der 5-malige kasachische Meister kämpfte sich noch einmal heran und wehrte zunächst zwei Satzbälle ab, musste sich dann aber wie bereits im ersten Satz mit 10:12 geschlagen geben. Kaum verwunderlich, dass auch der dritte Satz mit dem gleichen Ergebnis endete. „Anton hat das gut gemacht und die Ruhe bewahrt“, so Preuß. „Gerassimenko hat in dieser Saison schon einige gute Spieler geschlagen und ist ein unangenehmer Gegner.“
Nach der Pause sorgte Ricardo Walther für die erste Führung der Borussia an diesem Nachmittag. Der heute an Position drei aufgestellte deutsche Nationalspieler behielt gegen die kraftvollen Attacken des Rumänen Hunor Szöcs die Übersicht und sorgte mit dem recht ungefährdeten Erfolg für das 2:1. „Das Spielsystem liegt Ric“, so Preuß. „Dennoch ist es nicht selbstverständlich, dass er dieses Spiel auch gewinnt. Er hat ein gutes Händchen und hält sich konsequent an seine Taktik.“
In der Weltrangliste trennen die beiden 66 Plätze. Doch im Duell der schwedischen Nationalspieler zwischen Falck (9) und Källberg (75) war davon heute nichts zu spüren. Im Gegenteil. Källberg zeigte gegen den sechs Jahre älteren Profi eine tolle Leistung und dominierte seinen Gegner vor allem im Entscheidungssatz, in dem er den dritten Matchball verwandelte und mit 11:8 für sich entschied. „Großes Lob an Anton“, sagt Cheftrainer Danny Heister. „Er hat das heute richtig gut gemacht. Aber das war auch insgesamt eine großartige Leistung der ganzen Mannschaft, die den Sieg unbedingt wollte und toll gekämpft hat. Jeder hat Verantwortung übernommen.“ Timo Boll war für die Partie nicht vorgesehen, Kristian Karlsson ist seit vier Tagen von einer Virusinfektion außer Gefecht gesetzt.
„Die Mannschaft hat heute ihre Leistung von Freitag bestätigt“, analysiert Preuß die Partie. „Dass wir dieses Spiel ohne Boll und Karlsson gewinnen, ist sicherlich außerordentlich und bringt uns einen großen Schritt nach vorn. Jetzt können wir mit viel Selbstvertrauen nach Roskilde fahren“. In der dänischen Stadt spielt die Borussia am Mittwoch im Viertelfinal der Champions League. Eine Vorschau auf das Match erhalten sie morgen.
In der Tabelle belegt Düsseldorf weiterhin den zweiten Platz hinter Saarbrücken und mit zwei Punkten Vorsprung auf Bremen und Ochsenhausen. Bis zum Beginn der Play-Off-Runde stehen noch vier Spieltage auf dem Terminplan.
Das Spiel im Überblick:
Tischtennis Bundesliga, 18. Spieltag
SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf 1:3
Mattias Falck – Omar Assar 3:2 (-7, -8, 10, 9, 9)
Kirill Gerassimenko – Anton Källberg 0:3 (-10, -10, -10)
Hunor Szöcs – Ricardo Walther 1:3 (-10, -7, 8, -9)
Mattias Falck – Anton Källberg 2:3 (-8, 1, 8, -4, -8)
Foto: Jörg Fuhrmann