TTCL: Klare Niederlage im 1. Finale
Die Borussia muss ihren Traum vom fünften Champions League-Gewinn wohl um mindestens ein weiteres Jahr zurückstellen.
Im ausverkauften ARAG CenterCourt verlor der deutsche Rekordmeister das erste Finale vor 1100 Zuschauern gegen Fakel Orenburg mit 0:3 und hat sich damit für das Rückspiel eine fast unlösbare Aufgabe gestellt.
Im spannenden Auftaktmatch zwischen den beiden besten nicht asiatischen Spielern Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov hatte sich der Düsseldorfer trotz eines 7:10 Rückstands im Entscheidungssatz sogar beim 11:10 und 12:11 noch zwei Matchbälle erkämpft, unterlag am Ende aber unglücklich mit 12:14. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, haben wir eine ganz kleine Chance auf einen Sieg“, so die Analyse von Manager Andreas Preuß, der dies aber ausdrücklich nicht als Kritik an seiner Nummer eins verstanden wissen will. „Das war ein großartiges Match auf unglaublich hohem Niveau. Aber natürlich sind unsere Chancen im Rückspiel jetzt auf 1 Prozent gesunken.“
Beim zweiten Aufeinandertreffen am kommenden Freitag müsste die Borussia mit 3:0 gewinnen und dabei das Satzverhältnis von 3:9 mindestens egalisieren – eine schier unmögliche Aufgabe angesichts der nominellen Übermacht der Russen, die neben Ovtcharov als Weltranglisten-Fünften noch Jun Mizutani (6) und Vladimir Samsonov (13) aufzubieten haben.
Diese beiden sorgten nach Ovtcharov auch für die restlichen Punkte ihres Teams. Der Japaner schlug Stefan Fegerl klar mit 3:0, im letzten Spiel setzte sich Samsonov mit 3:1 gegen Kristian Karlsson durch, der insgesamt aber nicht chancenlos war und fast noch den Entscheidungssatz erzwungen hätte.
„Ich bin schon sehr enttäuscht“, sagte Cheftrainer Danny Heister. „Timo hat fantastisch gekämpft und wurde am Ende nicht belohnt. Stefan war gegen Jun chancenlos. Wir hatten da auf eine Möglichkeit gehofft, weil er vor anderthalb Jahren gegen Mizutani gewonnen hatte. Über unsere Chancen im Rückspiel müssen wir jetzt nicht weiter reden.“
Das sieht auch Timo Boll so, der sich wie gewohnt als fairer Verlierer zeigte. „Die Niederlage gegen Dima ist natürlich ärgerlich. Aber insgesamt war Orenburg heute einfach die bessere Mannschaft, das müssen wir akzeptieren.“
Table Tennis Champions League, 1. Finale
Borussia Düsseldorf – Fakel Gazprom Orenburg 0:3
Timo Boll – Dimitrij Ovtcharov 2:3 (7, -5, -8, 6, -12)
Stefan Fegerl – Jun Mizutani 0:3 (-7, -8, -5)
Kristian Karlsson – Vladimir Samsonov 1:3 (-4, 9, -5, -10)