WM in China: Boll und Franziska im Viertelfinale gestoppt
Eine Weltklasse Leistung von Timo Boll hat nicht ausgereicht, um das Viertelfinale gegen den Weltranglisten-Vierten Fan Zhendong zu gewinnen. Die Athleten lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Sie spielten auf einem unglaublich hohen Level, ein Wahnsinns-Ballwechsel folgte dem nächsten. Selbst die chinesischen Zuschauer waren so begeistert, dass sie Boll anfeuerten. Allein genutzt hat es nichts, obwohl die Möglichkeiten da waren, das Spiel für sich zu entscheiden.
10:9 führte Borussias Nummer eins im ersten Durchgang, 9:7 im Zweiten. Beide Sätze gingen dennoch an den Chinesen. Es zeichnete den Deutschen aus, trotzdem im Match zu bleiben und dieses lange offen zu gestalten, doch der 0:2-Satzrückstand war schließlich nicht mehr aufzuholen.
Auch das zweite deutsch-chinesische Duell endete mit einem Sieg des Spielers aus dem Reich der Mitte. Fang Bo, Nummer 14 der Welt, behielt gegen den erstmals im Viertelfinale stehenden und mit beeindruckenden Leistungen aufwartenden Patrick Franziska die Oberhand und zog ebenso in das rein chinesische Halbfinale ein. "Franz" unterlag mit 1:4, darf aber mit dem Erreichten mehr als zufrieden sein und wird in der kommenden Ausgabe der Weltrangliste einen großen Sprung von Platz 56 nach vorne machen.
Beide Borussen hatten ihre Achtelfinale gegen Wong Chun Ting (HKG) und Kou Lei (UKR) sicher gewonnen und waren als letzte Europäer in der Runde der besten Acht vertreten.
Viertelfinale:
Boll vs. Fan Zhendong (CHN) 2:4 (10:12, 9:11, 11:8, 7:11, 15:13, 7:11)
Franziska vs. Fang Bo (CHN) 1:4 (5:11, 9:11, 11:8, 5:11, 5:11)
Achtelfinale:
Boll vs. Wong Chun Ting (HKG) 4:1 (11:9, 11:8, 3:11, 12:10, 15:13)
Franziska vs. Kou Lei (UKR) 4:2 (7:11, 8:11, 11:8, 11:6, 11:9, 11:8)
30.04.2015
Boll folgt Franziska ins Achtelfinale!
Patrick Franziska und Timo Boll stehen im Achtelfinale der Weltmeisterschaften! Franziska siegte mit einer starken Leistung gegen den Weltranglisten-Achten Marcos Freitas aus Portugal. Mit 4:1 setzte sich der groß aufspielende Borusse durch und triff nun morgen früh auf den Ukrainier Kou Lei.
Timo Boll tat sich mit dem zweiten Portugiesen Joao Monteiro schwerer: Er konnte in einem wahren Krimi nach 1:2 Satzrückstand im 7. Satz am Ende das bessere Ende bei 12:10 für sich verbuchen. Boll trifft morgen auf den Hongkong-Chinesen Wong Chun Ting.
Panagiotis Gionis musste sich dem Topgesetzten Ma Long in vier Sätzen beugen. Nachdem er dem Chinesen im ersten Satz alles abverlangt hatte, war der Bann gebrochen und Ma setzte sich klar durch.
Kamal Achanta musste leider gegen Fang Bo verletzungsbedingt aufgeben - unser Kämpfer hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und ging nur an den Tisch, um keine Strafpunkte zu bekommen. Wir drücken die Daumen für eine schnelle Genesung!
Achtelfinale am Freitag, 1.5.:
Boll vs. Wong Chun Ting (HKG), 10.00 Uhr deutscher Zeit
Franziska vs. Kou Lei (UKR), 7.00 Uhr
29.04.2015
Drei Borussen mussten schon in den deutschen Morgenstunden in Suzhou an den Tisch - alle drei zogen in die dritte Hauptrunde am Donnerstag ein.
Timo Boll hatte gegen einen starken Jakub Dyjas (POL) zwar schon zu kämpfen, konnte sich am Ende aber mit 4:2 behaupten. Gegenüber dem DTTB sagte er: "Ich hatte gestern schon ein sehr gutes Gefühl, habe mich gut bewegt und hatte einen guten Touch für den Ball.
Ich kannte ihn vorher nicht gut, hatte noch nie gegen ihn gespielt, ich war überrascht, wie stark er war. Bei 1:2 hatte ich das Gefühl, das Spiel könnte weggehen. Er hatte auf meine Bälle ein unglaublich gutes Gefühl. Ich habe keine einfachen Punkte bekommen, musste richtig viel arbeiten. Das hat sich gelohnt. Am Schluss war ich nervös, weil ich den Sack unbedingt zumachen wollte. Ich war nämlich nicht sicher, ob ich einen Siebten gewinnen würde. In der Verlängerung hatten wir immer Topspin-Duelle mit vielen Kontakten."
Panagiotis Gionis gewann in fünf Sätzen gegen den Russen Grigory Vlasov und Kamal Achanta hatte bei seinem 4:1 gegen den Franzosen Simon Gauzy anfangs keine großen Schwierigkeiten, bevor er plötzlich ärztlich behandelt werden musste. Zwar gewann er das Spiel noch, es besteht jedoch laut des Deutschen Mannschaftsarztes Toni Kass Verdacht auf Muskelfaserriss. Wir drücken Kamal die Daumen, dass er das Turnier nicht abbrechen muss.
Auch Patrick Franziska zeigte eine gute Leistung und gewann gegen Team-Kollegen Steffen Mengel mit 4:1. In der nächsten Runde wartet nun Team-Europameister Marcos Freitas (POR) auf Franziska.
3. Runde (32) am Donnerstag
Timo Boll - Joao Monteiro (POR)
Patrick Franziska - Marcos Freitas (POR)
Panagiotis Gionis - Ma Long (CHN)
Kamal Achanta - Fang Bo (CHN)
28.04.2015
Das "legendary pair" Timo Boll und Ma Long musste seine Titel-Ambitionen bereits in der zweiten Runde begraben. Lospech hatte den beiden die chinesische Kombination Zhang Jike/Xu Xin beschert, die sich heute in sechs Sätzen durchsetzten konnten.
Auch Patrick Franziska/Bastian Steger mussten sich bereits aus dem Doppel-Wettbewerb verabschieden. Sie unterlagen ebenfalls in sechs Sätzen den Japanern Morizono/Oshima.
Damit sind die Borussen nun nur noch im Einzel-Wettbewerb vertreten.
Kamal Achanta sichert sich den nächsten Sieg in der Einzel-Konkurrenz und siegt gegen den Nordkoreaner Pak Sin Hyok mit 4:2. In der nächsten Runde trifft er auf auf den FranzoDosen Simon Gauzy.
Auch Patrick Franziska bezwang den Ägypter El-Sayed Lashin klar mit 4:0 und trifft nun in Runde 2 ausgerechnet auf seinen Nationalmannschaftskollgen Steffen Mengel.
28.04.2015
Heute Morgen starteten auch Timo Boll und Patrick Franziska in der 1. Runde des Hauptfeldes ins Doppel. Franziska siegte mit Steger 4:1 gegen die Finnen Miikka O'Connor/Benedek Olah. Timo Boll holte bei seinem ersten Spiel mit Ma Long ein ungefährdetes 4:0 gegen Ibrahim Gunduz/Gencay Menge aus der Türkei.
In der nächsten Runde (Heute, 15.15 Uhr) wartet auf Boll/Ma Long direkt ein TOP-Favorit. Dann bekommen es beide mit Xu Xin/Zhang Jike (CHN) zu tun. Patrick Franziska und Bastian Steger treffen auf die Japaner Masataka Morizono/Yuya Oshima.
Auch das ertse Einzel musste Timo Boll bereits bestreiten. Er gewann gegen Carlos Machado aus Spanien mit 4:0. In der nächsten Runde trifft er am Mittwoch auf Jakub Dyjas (POL). Patrick Franziska spielt um 13.45 Uhr (deutscher Zeit) gegen El-Sayed Lashin (EGY). Bei einem Sieg würde er in der nächsten Runde auf Steffen Mengel treffen, sollte dieser seinen Erst-Runden-Gegner besiegen.
Im Mixed Doppel unterlag Gionis mit Partnerin Toliou 2:4 und ist damit ausgeschieden. Im Doppel schlug er die Argentinier Gaston Alto / Pablo Tabachnik mit 4:2. Um 15.15 Uhr treffen die Griechen auf Lee Sangsu / Seo Hyundeok aus Korea. Im Einzelwettbewerb schlug er im ersten Spiel LubomirPistej (SVK) mit 4:0.
Kamal Achanta ist im Doppel an Masataka Morizono /Yuya Oshima gescheitert. Er unterlag mit seinem Partner Gnanasekaran 1:4. Im Einzel muss er heute um 13.45 Uhr gegen Pak Sin Hyok aus Nordkorea antreten.
27.04.2015
Auch das zweite Match konnten Kamal und sein Partner gewinnen. Nach 1:2 Rückstand schlugen Sie die Ukrainer mit 3:2.
Nachdem Kamal Achanta mit Doppelpartner Gnanasekaran (IND) in der Runde der besten 64 Alyas Alyassi / Mohamed Saleh (BRN) mit 3:0 besiegen konnte treffen Sie nun heute um 9.45 Uhr (deutscher Zeit) in der 2. Runde auf die Ukrainer Ivan Katkov und Lei Kou.
Patrick Franziska und Bastian Steger starten morgen (28.04.2015) um 6.30 Uhr (deutscher Zeit) mit Ihrem ersten Doppelauftritt. Auch Timo Boll und der Chinese Ma Long beginnen zur gleichen Zeit.
Im Mixed tritt Panagiotis Gionis mit Partnerin Aikaterini Toliou um 14.15 Uhr (deutscher Zeit) gegen Jiang Tianyi / Lee Ho Ching aus HongKong an.
Im Einzel starten unsere Borussen ebenfalls am Dienstag in den Wettbewerb.
24.04.2015
Schon vor Turnierbeginn wurden sie zum „legendary pair“ getauft. Timo Boll tritt bei der am Sonntag im chinesischen Suzhou beginnenden Individual-Weltmeisterschaft im Doppel gemeinsam mit dem Weltranglistenersten Ma Long vom Gastgeberverband an und hat bei seinem 15. WM-Start damit seinen Fokus vom Einzel ein wenig verlagert. Außerdem am Start sind alle seine Düsseldorfer Teamkollegen.
Zuletzt war es Spielern aus unterschiedlichen Nationen 1999 erlaubt, bei einer WM gemeinsam im Doppel anzutreten. Eine erneute Regeländerung macht diese international für Aufsehen sorgende Kombination des Weltranglistenführenden, Ma Long an der Seite des WR-Siebten, Timo Boll nun möglich. Obwohl das Duo, das 2013 bereits gemeinsam die China Open gewann, in der Setzliste nur auf Position 18 geführt wird, glaubt Bundestrainer Jörg Roßkopf an eine Medaillenchance für Boll. "Wir werden das Feld von hinten aufrollen". „Unsere Spielanlagen passen sehr gut zueinander. Ich operiere mehr mit Spin, er ist ein echter Killer mit dem wohl größten Zug in der Tischtennis-Welt“, so die Analyse von Boll. „Klar haben wir im Doppel eine gute Chance, Weltmeister zu werden. Irgendwo denkt man persönlich aber mehr ans Einzel, obwohl die Chancen im Doppel diesmal größer sind.“ Das wird sicherlich auch der Chinese denken, der zuletzt bei den German Open in Bremen mit einem Turniersieg aufwartete, ab trotz sechs WM-Titeln mit der Mannschaft und im Doppel diese Dekoration im Einzel noch nicht vorweisen kann. Boll gewann bei der WM 2011 in Rotterdam die Bronzemedaille im Einzel.
Etwas geringer ist die Erwartungshaltung von Patrick Franziska. Der 22-Jährige, der am vergangenen Sonntag mit einem grandiosen Sieg über Mannschafts-Europameister Tiago Apolonia noch einen wichtigen Teil zum kaum noch für möglich gehaltenen Einzug seiner Borussia ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft beigetragen hatte, freut sich, nach langer Verletzung überhaupt im Aufgebot zu stehen. „Es war nicht einfach wieder reinzukommen und dauert eine ganze Zeit, bis man wieder voll da ist. Zwischendurch hat mich das runtergezogen. Jetzt bin ich auf einem guten Weg, fühle mich von Tag zu Tag besser. Ich bin froh, überhaupt dabei zu sein und mache mir keinen Stress.“ Im Doppel geht "Franz" gemeinsam mit Bastian Steger vom SV Werder Bremen an den Tisch.
Ebenfalls in Einzel und Doppel geht Kamal Achanta ins Rennen, der an Position 33 gesetzt wurde. Im Doppel tritt er mit seinem indischen Landsmann Sathiyan Gnanasekaran an. Und der Grieche Panagiotis Gionis will es direkt in drei Wettbewerben wissen. Im Einzel immerhin an Position 19 gesetzt. Darüber hinaus hat er im Doppel an der Seite von Konstantinos Papageorgiou und im Mixed mit Aikaterini Toliou gemeldet. Während die Deutschen Spieler bereits heute Morgen in Shanghai gelandet sind - von dort sind es rund 100 Kilometer bis zum Austragungsort -, startet Gionis erst am Samstag in Richtung China.
Für die Weltmeisterschaft hat der Weltverband ITTF sein Streamingangebot erweitert und zeigt bis zu acht Spiele live im Internet. Die Links dazu sowie Zeitpläne, Ergebnisse und die Auslosung, die am Samstag um 8 Uhr deutscher Zeit stattfindet, finden sie auf www.ITTF.com.
Foto: Matthias Ernst (www.majo-foto.de)