WTT Feeder Düsseldorf: Drei Titel für deutsche Asse
Annett Kaufmann und Cedric Meissner holen Titel
Düsseldorf ist ein gutes Pflaster für deutsche Tischtennisspielerinnen und -Spieler: Dreimal Gold und einmal Bronze lautet die nahezu perfekte Bilanz der DTTB-Asse am Schlusstag des WTT Feeder in Düsseldorf. Für die Glanzlichter des gemeinsam von Gastgeber Borussia Düsseldorf und dem Deutschen Tischtennis-Bund ausgerichteten Turniers sorgten im Deutschen Tischtennis-Zentrum (DTTZ) die Triumphe der erst 16 Jahre alten Böblingerin Annett Kaufmann und des sechs Jahre älteren Bad Homburgers Cedric Meissner, die beide erstmals in ihrer Karriere einen WTT-Titel im Einzel gewannen. Besonders bemerkenswert: Die U19-Europameisterin Kaufmann sicherte sich ihre Goldmedaille durch Erfolge über gleich zwei Chinesinnen. Meissner war mit zweimal Gold der erfolgreichste Spieler des Turnier. Seinen zweiten Titel sicherte er sich im Mixed an der Seite der Weinheimerin Yuan Wan. Bereits in der nächsten Woche geht es in Düsseldorf mit dem nächsten Highlight weiter: Von Dienstag bis Freitag (21. bis 24. Februar) geht die ebenfalls hochkarätig besetzte zweite WTT-Feeder-Ausgabe des Jahres 2023 im DTTZ über die Bühne.
Der Stern der 16 Jahre alten Annett Kaufmann strahlt hell in Düsseldorf
Der Einzeltriumph beim WTT Feeder Düsseldorf bedeutet einen weiteren Meilenstein in der kometenhaften Karriere von Annett Kaufmann. Die erst 16 Jahre alte Böblingerin, die in den beiden letzten Jahren auf europäischer Ebene in den Altersklassen U15, U19 und U21 nicht zu schlagen war, triumphierte am Schlusstag in beeindruckender Art und Weise. Beim sehenswerten Endspurt zu ihrem ersten internationalen Damen-Titel verbrachte die Linkshänderin Außergewöhnliches. Sie besiegte im Halbfinale mit der 21 Jahre alten Wu Yangchen und wenige Stunden später im Finale mit der 17-jährigen Xu Yi zwei Gegnerinnen aus dem Reich der Mitte hintereinander. Dass die beiden Chinesinnen derzeit in der Weltrangliste auf den Plätzen 103 und 104 hinter der deutschen Nummer 82 der Welt geführt werden, hat mangels häufiger Turnierauftritte keinerlei Aussagekraft über die wahre Stärke ihrer Gegnerinnen. Interessanter Nebenaspekt: Kaufmann verschaffte sich gegen ihre Konkurrentinnen aus dem Reich der Mitte unter anderem mit der Variante eines sogenannten Tomahawk-Aufschlags der ehemaligen chinesischen Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ding Ning vereinzelt Vorteile. Kaufmann erklärt: "Ding Ning ist eine meiner Vorbilder. Deshalb kopiere ich ein wenig ihren Aufschlag und habe ihn mittlerweile gut in mein Spielsystem eingebunden. Der Aufschlag an sich ist keine Seltenheit mehr: Aber da ich recht groß bin, habe ich einen beim Treffpunkt des Balles einen anderen Winkel als viele andere Spielerinnen. Darauf müssen sich meine Gegnerinnen erst einstellen."
Bemerkenswert war in beiden Duellen, mit welcher spielerischen Reife Annett Kaufmann gegen die beiden favorisierten Asiatinnen agierte. Als sie gegen Wu Yangchen beim Zwischenstand von 1:1 im dritten Satz nach einem 0:5-Rückstand zwischenzeitlich den Faden verloren zu haben schien, erarbeite und erspielte sich Kaufmann in bemerkenswert cleverer Art und Weise wieder die Kontrolle über das Spiel zurück. Am Ende stand ein 12:10, 8:11, 13:11 und 11:8-Erfolg für die Schwäbin zu Buche, die sich stets mit der Stärke ihrer Gegnerinnen zu steigern weiß. Kaufmann bedanke sich aber auch bei U19-Bundestrainerin: "Ich bin froh, dass ich das Halbfinale gewonnen habe. Dass dies geklappt hat, habe ich auch Lara zu verdanken. Wir sind ja ein bisschen wie Ying und Yang. Sie beruhigt und unterstützt mich. Der dritte Satz war sehr knifflig und ohne Laras Unterstützung wäre es sehr schwer gewesen, diesen noch zu noch zu drehen." Im Endspiel gegen die ein Jahr ältere Xu Yi schien Kaufmann beim 12:10, 10:12, 5:11, 11:6 und 11:4 nach dem deutlich verlorenen dritten Durchgang in Bedrängnis. Doch Kaufmann wusste sich einmal mehr im entscheidenden Moment zu steigern und ihre beste Leistung abzurufen. Die Hochbegabte ist nach der Berlinerin Xiaona Shan im Jahr erst die zweite Deutsche, die ein Feeder-Turnier gewinnt. Die Gymnasiastin aus Schwaben freute sich über ihren Triumph: "Es war auf ein Finale auf sehr hohem Niveau. Ich bin froh, dass ich mental und spielerisch im Finale meine Stärke beweisen konnte. Ich kann mein Gefühl gar nicht beschreiben und bin voller Emotionen über meinen Sieg. Meine Gegnerin war sehr stark, hat kaum leichte Fehler gemacht und hat mich an mein Limit gebracht."
Erster WTT-Titel für bärenstarken Cedric Meissner
Auf einen solchen Moment hat das Talent Cedric Meissner lange gewartet. Der ehemalige Jugend-Europameister mit der Mannschaft verfügt über großes Talent, doch abgesehen von vereinzelten Duftmarken in der Vergangenheit beim Düsseldorf Masters oder seinem Überraschungssieg gegen Deutschlands Weltstar Patrick Franziska bei den Deutschen Meisterschaften schöpfte der Linkshänder sein Potential nur selten voll aus. Beim WTT Feeder nun zeigte der für Bad Homburg in der 2. Bundesliga an den Tisch gehende und im DTTZ in Düsseldorf trainierende Niedersachse konstant über ein gesamtes Turnier hinweg, was in ihm steckt. In der Qualifikation gestartet, steigerte sich der 22-Jährige von Runde und war auch am Schlusstag nicht zu stoppen. Zunächst setzte sich Meissner verdient im Halbfinale gegen den Weltranglisten-43. Alvaro Robles aus Spanien durch, der sich jüngst in der vergangenen Woche beim WTT Contender in Amman den dritten Platz gesichert hatte. Im anschließenden Finale dann zerstörte Cedric Meissner die nicht unberechtigten Titelhoffnungen von Florent Lambiet. Der ebenfalls aus der Qualifikation gekommene Belgier hatte zuvor in glänzender Form einen Kontrahenten aus China sowie die deutschen Asse Benedikt Duda (Bergneustadt) und im heutigen Halbfinale Ricardo Walther (Grünwettersbach) ausgeschaltet.
Beim 14:12, 11:8 und 11:7 ließ Meissner, die Nummer 184 der Weltrangliste, dem 100 Plätze hinter ihm notierten Lambiet im Duell der Überraschungsfinalisten aber nicht die Spur keine Chance. Der Bad Homburger ist nach Benedikt Duda 2021 und Dimitrij Ovtcharov im Vorjahr erst der dritte Deutsche, der sich beim Feeder über einen Titelgewinn freuen darf: "Es war ein super Finale. Ich hatte zwar im ersten Satz einen schlechten Start, aber ich wusste auch, wie gut mein Gegner ist. Auch wenn er im Ranking hinter mit steht, wusste ich, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird. Er hatte ja im Turnierverlauf einen Chinesen sowie auch Benne und Ric ausgeschaltet. Bei meiner hohen 9:3-Führung im dritten Satz dachte ich schon früh an den Sieg, aber dann stand es schnell 9:7 - da muss ich wohl noch professioneller werden. Gefeiert wird leider nicht: Am Sonntag habe ich ein Ligaspiel, und dann geht es ja schon wieder an die Vorbereitungen auf den zweiten Feeder in Düsseldorf, der am Dienstag beginnt.
Meissner auch im Mixed mit Yuan Wan nicht zu schlagen
Drei Stunden vor dem Einzelfinale hatte sich Cedric Meissner zusammen mit seiner Standardpartnerin Yuan Wan bereits den Titel im Mixed-Wettbewerb gesichert. Die Deutschen Meister gewannen ihren ersten Feeder-Titel mit einem 3:1-Finalerfolg über die Überraschungsfinalisten Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes aus Argentinien, die im Turnierverlauf unter anderem das Top-Duo Sabine Winter/Benedikt Duda aus dem Turnier geworfen hatten. Wan/Meissner verdienten sich ihren ersten internationalen Turniersieg mit einem starken Finale sowie mit überzeugenden Leistungen im Halb- und Viertelfinale am gestrigen Tag, als das Duo nacheinander den asiatischen Titelaspiranten Ng Wing Lam/Wong Chun Ting (Hongkong) sowie Qi Fei/Liu Yebo (China) das Nachsehen gab. Cedric Meissner freute sich über den Triumph: "Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt. Unsere chinesischen Gegner gestern waren sehr stark, aber auch die Argentinier haben uns alles abverlangt. Im Laufe des Spiels haben wir dann aber gute Lösungen gefunden." Yuan Wan überstand im dritten Durchgang eine Schrecksekunde: "Es war richtig schwer im Finale. Aber wir haben in den entscheidenden Phasen die wichtigen Punkte gemacht. Ich bin jetzt sehr happy, das wir das Turnier gewonnen haben und freue mich schon auf den nächsten Feeder in der nächsten Woche. Im dritten Satz habe ich mich leicht verletzt, da hat es etwas gezwickt. Aber das ist sicherlich nichts, was die Physiotherapie nicht bis in der nächsten Woche lösen kann."
Der zweite Düsseldorf Feeder beginnt am Dienstag
Schon ab Dienstag (21. bis 24. Februar) bildet das Deutsche Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf erneut bei einem Feeder-Turnier vier Tage lang den Nabel der Tischtennis-Welt. Die einzige DTTB-Vertreterin, die am Dienstag in der Qualifikation antreten muss, ist die Deutsche Jugendmeisterin Naomi Pranjkovic. Ab Mittwoch gehen dann im Hauptfeld 16 weitere Deutsche auf Medaillenjagd, darunter Patrick Franziska und Xiaona Shan. Der Weltranglisten-13. aus Saarbrücken und die EM-Dritte aus Berlin nehmen jeweils die Nummer eins in der Setzungsliste ein. Insgesamt gehen176 Spielerinnen und Spieler aus 44 Nationen im DTTZ an den Start.
Die Spiele am Freitag, 17. Februar
Damen-Einzel, Finale
Annett Kaufmann - Xu Yi CHN 3:2 (10,-10,-5,6,4)
Halbfinale
Xu Yi CHN - Maria Xiao ESP 3:0 (3,7,8)
Annett Kaufmann - Wu Yangchen CHN 3:1 (10,-8,11,8)
Herren-Einzel, Finale
Cedric Meissner - Florent Lambiet BEL 3:0 (12,8,7)
Halbfinale
Cedric Meissner - Alvaro Robles ESP 3:1 (-6,5,7,10)
Ricardo Walther - Florent Lambiet BEL 1:3 (-3,7,-13,-8)
Mixed, Finale
Yuan Wan/Cedric Meissner - Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes ARG 3:1 (-8,5,6,10)
Damen-Doppel, Finale
Huang Yi-Hua/Huang Yu-Jie TPE - Oceane Guisnel/Stephanie Loeuillette FRA 3:0 (8,9,8)
Herren-Doppel, Finale
Sai Linwei/Cao Wei CHN - Jiri Martinko/Pavel Sirucek CZE 3:2 (7,-9,-10,8,5)
Tag 3 - 16.Februar
Die Athleten des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) sind am morgigen Schlusstag des ersten von zwei WTT Feeder-Turnieren im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf (14.-17. und 21.-24. Februar) noch in drei Konkurrenzen im Titelrennen vertreten. Am Freitag kämpfen die erst 16 Jahre alte Annett Kaufmann (Böblingen), Ricardo Walther (Grünwettersbach) und Cedric Meissner (Bad Homburg) in der Vorschlussrunde um den Einzug in die Einzel-Endspiele. Meissner spielt zudem im Mixed an der Seite der Weinheimerin Yuan Wan um Gold. Bronzemedaillen sicherten sich im Damen-Doppel Kaufmann zusammen mit Sabine Winter sowie das Duo Sophia Klee/Franziska Schreiner (Weinheim/Langstadt). Mit ihren überzeugenden Auftritten erweiterten die DTTB-Asse die Medaillenausbeute bei den von den Kooperationspartnern Borussia Düsseldorf und Deutscher Tischtennis-Bund gemeinsam ausgerichteten Feeder-Turnieren in Düsseldorf schon vor dem Schlusstag von 22 auf 28. Die Spiele am Finaltag werden im Livestream auf YouTube übertragen.
Annett Kaufmann erstmals in einem WTT-Halbfinale
Die erst 16 Jahre alte U19-Europameisterin Annett Kaufmann hat erstmals bei einem WTT-Turnier der Damen das Halbfinale im Einzel erreicht. Die Bundesligaspielerin aus Böblingen, die schon am Vormittag der starken Thailänderin Jinnipa Sawettabut keine wirkliche Chance gelassen hatte, stellte beim 3:1-Viertelfinalerfolg über die Französin Oceane Guisnel ihre Klasse unter Beweis. Als Guisnel, die zuvor im Achtelfinale die an Position drei gesetzte Sabine ausgeschaltet hatte, beim Stand von 1:1 nach Sätzen im dritten Durchgang zu Beginn Oberwasser hatte, änderte Kaufmann Taktik und Rhythmus und stürmte an ihrer starken Gegnerin vorbei zu einem am Ende sogar noch deutlichen 3:1-Erfolg. Annett Kaufmann war zufrieden mit ihrer Leistung: "Das war ein hartes Stück Arbeit gegen eine gute Spielerin, die bei diesem Turnier in sehr guter Form ist und zuvor gegen Sabine gewonnen hatte. Der Knackpunkt war, dass ich den dritten Satz nach Rückstand noch gedreht und auch taktisch sehr gut gespielt habe. Auf das Halbfinale bereite ich mich ganz entspannt vor, schaue heute noch ein paar Videos von meiner Gegnerin und hoffe, dass ich dann morgen ready für das Spiel bin." In der Vorschlussrunde wartet am Freitag um 10.35 Uhr in Gestalt der 21 Jahre alten Chinesin Wu Yangchen die bislang mit Abstand höchste Hürde bei diesem Turnier auf die hochtalentierte Schwäbin. Zuvor stehen sich im ersten Halbfinale Xu Yi (China) und die Spanierin Maria Xiao gegenüber.
Kaufmann war die einzige deutsche Spielerin im Viertelfinale. Die EM-Dritte und Deutsche Meisterin Sabine Winter hatte sich am Vormittag etwas überraschend Guisnel geschlagen geben müssen und zeigte sich anschließend enttäuscht: "Meine Rückschläge waren zu harmlos und ich habe eine Reihe an unnötigen Fehlern gemacht. Dadurch konnte sie sehr druckvoll spielen und ich selbst habe leider nicht meine beste Leistung abgerufen." Ebenfalls nicht zufrieden mit ihrer Leistung war die Langstädterin Chantal Mantz, die der Spanierin Maria Xiao im Achtelfinale in drei Sätzen unterlag: "Ich bin etwas sauer auf mich, weil ich nicht so gespielt habe, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich wollte viel aggressiver spielen, war dann aber am Ende heute doch zu passiv. Das war ausschlaggebend."
Ricardo Walther und Cedric Meissner spielen um Finaleinzug
Einen Kampf auf Biegen und Brechen mit vielen sehenswerten langen Ballwechseln lieferten sich Ricardo Walther und der mehrfache Afrikameister Omar Assar. Der Grünwettersbacher, der am Morgen schon Assars Nationalmannschaftskollegen Ahmed Saleh bezwungen hatte, sicherte sich die Sätze eins und drei, konnte jedoch zweimal den Ausgleich des an Position eins gesetzten Ägypters nicht verhindern. Der fünfte und entscheidende Durchgang verlief überaus spannend. Die höchste Führung gelang Walther bei 7:4, anschließend verschaffte sich Assar bei 8:7 eine günstige Ausgangsposition, doch schon kurz darauf nutzte der Deutsche durch drei Punkte in Folge seinen ersten Matchball zum 11:8-Erfolg. Im Halbfinale bekommt es Walther nun am Freitag um 11.45 Uhr mit dem Belgier Florent Lambiet zu tun, der in der zweiten Runde überraschend den Bergneustädter Titelaspiranten Benedikt Duda besiegt hatte.
Überraschend das Halbfinale erreicht hat Qualifikant Cedric Meissner. Der Bad Homburger, der sich im Turnierverlauf von Match zu Match zu steigern wusste, überzeugte heute sowohl beim 3:1 über den favorisierten Franzosen Can Akkuzu als auch beim 3:0-Erfolg im Viertelfinale gegen den Slowenen Deni Kozul auf der ganzen Linie. Am Freitag um 11.10 Uhr kommt es für Meissner beim Kampf um den Einzug in das Finale zum Linkshänder-Duell mit Spaniens Weltklassespieler Alvaro Robles. Meissner, der zudem im Mixed mit Yuan Wan nach Gold greift, geht nach seinem Halbfinaleinzug ganz entspannt in den Schlusstag: "Deni ist für mich durch sein gutes Auf- und Rückschlagspiel eigentlich ein sehr unangenehmer Gegner. Aber ich bin heute gegen ihn gut in die Sätze hereingekommen. Wichtig war auf jeden Fall, dass ich den zweiten Satz in der Verlängerung gewinnen konnte, im dritten war ich dann voll fokussiert. Ich habe heute zwei sehr gute Einzel gezeigt und auch im Mixed sehr gut gespielt. Mit solch einer Leistung ist morgen alles möglich."
Starkes Mixed Wan/Meissner: "Wir wollen morgen den Titel holen"
Zwei exzellente Vorstellung bot im Mixed das eingespielte Doppel Yuan Wan/Cedric Meissner. Die Deutschen Mixed-Meister Yuan Wan/Cedric Meissner warfen zunächst am Vormittag die favorisierten Hongkong-Chinesen Ng Wing Lam/Wong Chun Ting aus dem Turnier. Am späten Nachmittag ließen die Weinheimerin und der Bad Homburger dann als Krönung einen Fünfsatzkrimi gegen starken Chinesen Qi Fei/Liu Yebo folgen, beim dem Wan/Meissner ihren zweiten Matchball zum 11:9-Erfolg im Entscheidungssatz nutzten. Yuan Wan freute sich über den Einzug in das Finale: "Es war ein schwieriges Halbfinale, denn die Bälle der Chinesen waren von sehr hoher Qualität. Am Ende haben wir ein paar sehr wichtige Ballwechsel gewonnen, bei denen ich den Ball irgendwie auf den Tisch bekommen habe, Wir haben gut gespielt und ich bin froh, dass wir das Spiel für uns geklaut haben. Morgen wollen wir nun auch den Titel holen!" Im Endspiel trifft das Duo am Freitag auf die Argentinier Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes. Die Überraschungsfinalisten besiegten im Turnierverlauf unter anderem die deutsch-luxemburgische Kombination Benno Oehme/Vivien Scholz und im Viertelfinale heute Vormittag auch das Top-Mixed Sabine Winter/Benedikt Duda.
Halbfinal-Aus für deutsche Damen-Duos
Im Damen-Doppel hingegen findet das Endspiel ohne deutsche Beteiligung statt. Die beiden DTTB-Duos, die am Vormittag mit guten Leistungen in das Halbfinale eingezogen waren, blieben am Nachmittag im Halbfinale auf der Strecke und müssen sich mit einer Bronzemedaille begnügen. Das Duo Annett Kaufmann/Sabine Winter unterlag nach einem Erfolg über die Hongkong-Chinesinnen Wong Hoi Tung/Kong Tsz Lam den Französinnen Oceane Guisnel/Stephanie Loeuillette mit 1:3. Auch das Doppel Sophia Klee/Franziska Schreiner, das zuvor gegen die Kroatinnen Ivana Malobabic/Mateja Jeger eine beeindruckende Aufholjagd erfolgreich abgeschlossen hatte, musste den Taiwanesinnen Huang Yi-Hua/Huang Yu-Jie zu einem Viersatzerfolg gratulieren.
Die Ergebnisse der Deutschen im Hauptfeld am Donnerstag (16. Februar)
Damen-Einzel, Achtelfinale
Chantal Mantz - Maria Xiao ESP 0:3 (-8,-6,-7)
Annett Kaufmann - Jinnipa Sawettabut THA 3:0 (7,7,5)
Sabine Winter - Oceane Guisnel FRA 1:3 (-11,-8,5,-7)
Viertelfinale
Annett Kaufmann - Oceane Guisnel FRA 3:1 (8,-8,7,5)
Herren-Einzel, Achtelfinale
Ricardo Walther - Ahmed Saleh EGY 3:0 (4,6,10)
Cedric Meissner - Can Akkuzu FRA 3:1 (9,9,-13,4)
Viertelfinale
Ricardo Walther - Omar Assar EGY 3:2 (7,-5,7,-4, 8)
Cedric Meissner - Deni Kozul SLO 3:0 (9,12,7)
Damen-Doppel, Viertelfinale
Sophia Klee/Franziska Schreiner - Ivana Malobabic/Mateja Jeger CRO 3.2 (-17,-8,6,7,10)
Annett Kaufmann/Sabine Winter - Wong Hoi Tung/Kong Tsz Lam HKG 3:1 (7,11,6)
Halbfinale
Annett Kaufmann/Sabine Winter - Oceane Guisnel/Stephanie Loeuillette FRA 1:3 (-4,-6,5,-5)
Sophia Klee/Franziska Schreiner - Huang Yi-Hua/Huang Yu-Jie TPE 1:3 (8,-4,-9,-2)
Mixed, Viertelfinale
Yuan Wan/Cedric Meissner - Ng Wing Lam/Wong Chun Ting HKG 3:1 (-7,6,6,9)
Sabine Winter/Benedikt Duda - Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes ARG 2:3 (-12,-5,7,11,-4)
Halbfinale
Yuan Wan/Cedric Meissner - Qi Fei/Liu Yebo CHN 3:2 (-6,6,-6,9,9)
Die Spiele am Freitag, 17. Februar
Damen-Einzel, Halbfinale
Xu Yi CHN - Maria Xiao ESP 10 Uhr
Annett Kaufmann - Wu Yangchen CHN 10.35 Uhr
Herren-Einzel, Halbfinale
Cedric Meissner - Alvaro Robles ESP 11.10 Uhr
Ricardo Walther - Florent Lambiet BEL 11.45 Uhr
Mixed, Finale
Yuan Wan/Cedric Meissner - Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes ARG 12.20 Uhr
Damen-Doppel, Finale
Oceane Guisnel/Stephanie Loeuillette FRA - Huang Yi-Hua/Huang Yu-Jie TPE 16 Uhr
Herren-Doppel, Finale
Sai Linwei/Cao Wei CHN - Jiri Martinko/Pavel Sirucek CZE ca. 16.35 Uhr (im Anschluss an das Damen-Doppel)
Damen-Einzel, Finale
ca 17.10 Uhr ((im Anschluss an das Herren-Doppel)
Herren-Einzel, Finale
ca. 17.50 Uhr (im Anschluss an das Damen-Einzel)
Tag 2 - 15. Februar
Ganz schön voll war es heute in unserer Staufenhalle am ersten Hauptrundentspieltag beim WTT Feeder Turnier. Und 22-mal mussten die Vertreter des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) an den Tisch, den sie elfmal als Sieger verließen. Zu den Ausgeschiedenen zählt überraschend der an Position drei gesetzte Weltranglisten-35. Benedikt Duda aus Bergneustadt. Die im Einzelturnier verbliebenen fünf DTTB-Asse spielen nun am Donnerstag um den Einzug in das Viertelfinale. Im Damen-Doppel und im Mixed kämpfen zudem morgen noch vier Duos um die Vorstoß in die Medaillenränge.
DTTB-Quintett im Einzel-Achtelfinale
Im Einzel schafften drei deutsche Damen und zwei Herren den Sprung in das Achtelfinale. Spannend machte es vor allem Annett Kaufmann: Die 16 Jahre Bundesligaspielerin aus Böblingen musste gegen die unorthodox die gegnerischen Angriffsversuche abblockende Amelie Solja aus Österreich nicht nur über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen, sondern zudem bei 9:10 im Entscheidungssatz einen Matchball der reaktionsschnellen Materialspielerin abwehren. Nach dem hart erkämpften Arbeitssieg, bei dem Kaufmann zu Beginn souverän die beiden ersten Sätze für sich entschieden hatte, sagte die U19-Europameisterin: "Ich muss zugeben, beim Stand von 2:2 und 9:10 war ich schon kurzzeitig etwas nervös. Ich hatte die beiden ersten Sätze gut gespielt und dann irgendwie verlernt, wie man Tischtennis spielt. Sie hat außerdem ihre Taktik geändert, was für mich unangenehm war. Ich habe aber noch rechtzeitig meine Ruhe wiedergefunden und mit etwas weniger Rotation gespielt, das hat geholfen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich das Match gewinnen konnte." Im Achtelffinale kommt es für Kaufmann nun morgen um 12.35 Uhr zum Duell mit Thailands Talent Jinnipa Sawettabut, das in Runde eins die Langstädterin Franziska Schreiner ausschaltete.
Die zu den in allen drei Wettbewerben zu den Turnierfavoritinnen gehörende EM-Dritte Sabine Winter (Schwabhausen) hielt die Thailänderin Orawang Paranang, zuvor 3:2-Siegerin über Offenburgs Talent Jele Stortz, mit 3:1 in Schach. Die Bayerin zeigte sich mit ihrem ersten Einzel-Auftritt zufrieden: "Das war für mich ein guter Sieg gegen eine in der Weltrangliste unterbewertete Spielerin. Für die erste Runde war sie ein schweres Los. Ich habe besser gespielt als in den letzten Tagen und in den knappen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt. Ab morgen sind Zuschauer in der Halle, darauf freue mich. Das motiviert mich und sie können mir helfen, mich zum Sieg zu peitschen." Die Deutsche Meisterin spielt um 12.35 Uhr gegen die Französin Oceane Guisnel um den Einzug in die Runde der besten Acht, die ebenfalls morgen ausgetragen wird.
Dritte DTTB-Dame im Achtelfinale ist Team-Europameisterin Chantal Mantz. Die Langstädterin revanchierte sich zunächst gegen Kroatiens Defensivstrategin Ivana Malobabic für die im letzten Duell erlittene Niederlage und überzeugte anschließend auch bei ihrem glatten 3:0-Erfolg über die Inderin Archana Girish Kamath. Die U21-Europameisterin von 2017 trifft am Donnerstag um 12 Uhr auf die Spanierin Maria Xiao.
Ähnlich spannend wie Annett Kaufmann machte es Ricardo Walther. Der Grünwettersbacher Team-WM-Finalist stand gegen den 18 Jahre alten Franzosen Thibault Poret bei einem 1:2-Satzrückstand und 10:10-Gleichstand im dritten Durchgang bereits mit dem Rücken zur Wand, zog jedoch mit einem 12:10 und dem darauffolgenden 11:9 so gerade noch den Kopf aus der Schlinge. Walther kann nun morgen um 13.10 Uhr mit einem Erfolg über den Ägypter Ahmed Saleh den Sprung in die Runde der besten 16 Spieler schaffen: "Ich bin glücklich, dass ich gewonnen habe und im Achtelfinale stehe, auch wenn das heute sicherlich nicht eines meiner besten Spiele war. Jetzt nutze ich erst einmal den Heimvorteil, fahre nach Hause und hoffe, dass ich dann morgen topfit bin und mich gegen Saleh steigern werde."
Einer mäßigen Erstrundenvorstellung gegen Daniel Gonzalez (Puerto Rico) ließ Cedric Meissner am Abend eine deutliche Leistungssteigerung folgen und gewann das Duell gegen seinen ständigen Trainingspartner Alberto Mino (Ecuador) in drei sehr umkämpften Sätzen, die jeweils nur mit zwei Punkten Differenz an den Bad Homburger gingen. Der Linkshänder trifft nun am Donnerstag um 13.45 Uhr im Achtelfinale auf den Franzosen Can Akkuzu: "Ich war in meinem zweiten Spiel deutlich besser und fokussierter als im ersten. Alberto kenne ich aus dem täglichen Training und ich wusste, dass es eng wird. Ich bin froh, den ersten Satz und den dritten nach 7: 10 bzw. 8:10-Rückständen noch gewonnen zu haben. Ich habe aber in den entscheidenden Momenten die wichtigen Punkte gemacht und bin glücklich über meinen Sieg. Gegen Akkuzu wird es morgen allerdings nicht einfach, er ist favorisiert."
Duda an der größten Überraschung des ersten Tages beteiligt
An der größten Überraschung des ersten Tages war zu seinem Leidwesen Benedikt Duda beteiligt. Der an Position drei gesetzte Bergneustädter, der trotz teilweise überzeugender Leistungen in den vergangenen Wochen im Jahr 2023 noch nicht zu seiner gewohnten Konstanz gefunden hat, verpasste in seinem Eröffnungseinzel den Einzug in das Achtelfinale durch eine unerwartete 2:3 Niederlage gegen Florent Lambiet. Die Nummer 35 der Welt unterlag dem an Position 284 notierten Belgier nach einer 2:1-Satzführung mit 7:11 im Entscheidungssatz und bekannte anschließend: "Das war nicht die Form heute, die ich mir eigentlich vorgestellt hatte, das kann ich viel besser. Aber manchmal passiert das eben. Lambiet hat nach meiner 2:1-Führung allerdings auch sehr gut in den beiden letzten Sätzen gespielt."
Wie für Duda so ist das Turnier auch für Fanbo Meng (Fulda-Maberzell), Benno Oehme (Bad Homburg) sowie für die nach einer guten Leistung unglücklich in fünf Sätzen gegen die Chinesin Zong Geman ausgeschiedene Yuan Wan (Weinheim), Franziska Schreiner (Langstadt), Sophia Klee (Weinheim), Jele Stortz (Offenburg) und Naomi Pranjkovic (Kolbermoor) bereits nach dem ersten Hauptrundentag beendet.
Vier Doppel spielen am Donnerstag um eine Medaille
Vier von sieben angetretenen DTTB-Duos spielen nach erfolgreichen Auftaktbegegnungen im Achtelfinale am Donnerstag um den Einzug in die Medaillenränge. Die Deutschen Meister Yuan Wan/Cedric Meissner bekommen es mit den Hongkong-Chinesen Ng Wing Lam/Wong Chun Ting zu tun, Sabine Winter/Benedikt Duda treffen auf die Argentinier Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes. Die zweimalige Doppel-Europameisterin Winter ist in allen drei Wettbewerben noch aussichtsreich vertreten. Zusammen mit Talent Annett Kaufmann kann die 30-Jährige durch einen Erfolg über das Duo Wong Hoi Tung/Kong Tsz Lam (Hongkong) auch im Damen-Doppel das Halbfinale erreichen. Das gleiche Ziel haben Franziska Schreiner und Sophia Klee, die der kroatischen Abwehr-Angriff-Kombination Ivana Malobabic/Mateja Jeger gegenüberstehen.
Die Ergebnisse der Deutschen im Hauptfeld am Mittwoch (15. Februar)
Mixed, Achtelfinale
Sabine Winter/Benedikt Duda - Solomiya Brateyko/Anton Limonov UKR 3:0 (6,8,11)
Franziska Schreiner/Yonghun Lee GER/AUS - Qi Fei/Liu Yebo CHN 0:3 (-8,-7,-9)
Vivien Scholz/Benno Oehme LUX/GER - Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes ARG 2:3 (-10,-10,9,7,-7)
Yuan Wan/Cedric Meissner - Daniela Ortega/Gustavo Gomez CHI 3:0 (5,3,7)
Damen-Einzel, 1. Runde (beste 48)
Naomi Pranjkovic - Lee Hoi Man Karen HKG 1:3 (-4,7,-6,-8)
Chantal Mantz - Ivana Malobabic CRO 3:1 (5,-7,3,4)
Franziska Schreiner - Jinnipa Sawettabut THA 0:3 (-9,-3,-7)
Sophia Klee - Kong Tsz Lam HKG 1:3 (-7,9,-8,-12)
Jele Stortz - Orawang Paranang THA 2:3 (12,-7,-7,9,-5)
Herren-Einzel, 1. Runde (beste 48)
Benno Oehme - Adrien Rassenfosse BEL 2:3 (-5,7,-8,8,-10)
Cedric Meissner - Daniel Gonzalez PUR 3:1 (-9,7,8,6)
Damen-Einzel, 2. Runde (beste 32)
Yuan Wan - Zong Geman CHN 2:3 (-9,8,16,-7,-4)
Annett Kaufmann - Amelie Solja AUT 3:2 (9,4,-8,-10,10)
Sabine Winter - Orawang Paranang THA 3:1 (10,5,-12,8)
Chantal Mantz - Archana Girish Kamath IND 3:0 (9,5,7)
Herren-Einzel, 2. Runde (beste 32)
Benedikt Duda - Florent Lambiet BEL 2:3 (-7,3,6,-7,-7)
Fanbo Meng - Zeng Beixun CHN 0:3 (-3,-7,-8)
Cedric Meissner - Alberto Mino ECU 3:0 (10,9,10)
Ricardo Walther - Thibault Poret FRA 3:2 (8,-7,-9,10,9)
Damen-Doppel, Achtelfinale
Chantal Mantz/Yuan Wan - Leili Mostafavi/Audrey Zarif FRA 2:3 (-4,11-9,6,-9)
Annett Kaufmann/Sabine Winter - Hana Arapovic/Izabela Lupulesku CRO/SRB 3:0 (10,11,4)
Sophia Klee/Franziska Schreiner - Paulina Vega/Daniela Ortega CHI 3:0 (4,6,6)
Die Spiele der Deutschen im Hauptfeld am Donnerstag (16. Februar)
Mixed, Viertelfinale
Yuan Wan/Cedric Meissner - Ng Wing Lam/Wong Chun Ting HKG 10 Uhr, Tisch 1
Sabine Winter/Benedikt Duda - Camilla Arguelles/Horacio Cifuentes ARG 10 Uhr, Tisch 2
Halbfinale, ab 17.10 Uhr
Damen-Doppel, Viertelfinale
Sophia Klee/Franziska Schreiner - Ivana Malobabic/Mateja Jeger CRO 10.50 Uhr, Tisch 1
Annett Kaufmann/Sabine Winter - Wong Hoi Tung/Kong Tsz Lam HKG 10.50 Uhr, Tisch 2
Halbfinale, ab 16 Uhr
Damen-Einzel, Achtelfinale
Chantal Mantz - Maria Xiao ESP 12 Uhr, Tisch 1
Annett Kaufmann - Jinnipa Sawettabut THA 12.35 Uhr, Tisch 1
Sabine Winter - Oceane Guisnel FRA 12.35 Uhr, Tisch 2
Viertelfinale, ab 17.45 Uhr
Herren-Einzel, Achtelfinale
Ricardo Walther - Ahmed Saleh EGY 13.10 Uhr, Tisch 2
Cedric Meissner - Can Akkuzu FRA 13.45 Uhr, Tisch 1
Viertelfinale, ab 18.20 Uhr
Foto: David Menzel