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Presse: Borussia II durch die Hintertür in die vierthöchste Liga

Borussia II rückt in die Oberliga nach. Verstärkungen gibt es nicht, Geld auch nicht.

 

Düsseldorf. Bernd Forelle und seine Tischtennis-Kollegen hatten in der vergangenen Verbandsliga-Saison den Aufstieg schon dreimal verspielt. Trotzdem startet Borussias Reserve in der kommenden Saison in der Oberliga – drei Klassen unter den Profis vom deutschen Rekordmeister. „Wir nehmen das jetzt einfach mit“, sagt Teamchef Forelle. Schließlich war der Aufstieg letztlich erst spät klar.

Denn während und nach der Saison gab es immer wieder Rückschläge. In der Hinrunde stellten die ohne Mannschaftsführer Forelle angetretenen Borussen die Doppel in einer Partie nicht gemäß der Verbands-Regeln auf – die Partie in Porselen wurde mit 0:9 gewertet.

„Diesen zwei Punkten sind wir immer hinterhergerannt“, so Forelle. Bis zum viertletzten Spieltag, als Tabellenführer TTC Heiligenhaus seinerseits patzte, die Borussia auf den ersten Platz kletterte und alles in der eigenen Hand hatte.

Das ging aber nur bis zum letzten Spieltag gut, dem zweiten Rückschlag: Forelle und Kollegen unterlagen überraschend im Derby beim Absteiger TuS Derendorf, rutschten auf den zweiten Platz ab und verpassten den direkten Aufstieg. Rückschlag Nummer drei: In der Relegation gab es in der Dreiergruppe zwei Niederlagen – auch im Nachsitzen hatten die Düsseldorfer also die Aufstiegschance verspielt.

Borussias Manager Andreas Preuß wird für die Reserve gemeldet

Warum es trotzdem klappte? Durch die Hintertür durfte Borussias Reserve schließlich dennoch die Verbandsliga verlassen. Durch den Rückzug einiger Mannschaften war ein Platz in der Oberliga frei, den die Borussia als Nachrücker dankend einnahm.

„Das wäre ja schlimm gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Das sah lange Zeit so gut aus“, sagt Borussias Manager Andreas Preuß, der zwar in der zweiten Mannschaft gemeldet war, aber wegen einer Knieverletzung erst in der Aufstiegsrunde mitspielen konnte. Sein Mitwirken ist dann aber auch schon alles, was von der Profimannschaft kommt.

Aus finanziellen Gründen verzichtet der Rekordmeister auf die Bildung einer starken zweiten Mannschaft. Forelle und Co. bekommen kein Geld, lediglich für die Auswärtsfahrten gibt es ein paar Euro Zuschuss. „Selbst der Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse kostet nicht unbedingt mehr Geld“, sagt Manager Preuß.

Der Ex-Bundesligaspieler will mithelfen, dass der Klassenerhalt nicht nur ein Wunschtraum bleibt: „Wenn es brennt, werde ich eingreifen.“ An Position drei oder vier wird „Enno“ Preuß gemeldet. Ansonsten bleibt das Team unverändert – abgesehen von Fabian Boths Wechsel zur SG Unterrath (Verbandsliga).

Da der in der vergangenen Saison zwar gemeldete, aber nicht eingesetzte Caylak Tuncay nun doch nicht aus beruflichen Gründen nach München zieht, war der Ersatz aus den eigenen Reihen schnell gefunden.

Borussia II – Saison 2006/07

Bilanzen, Einzel:

1. Christian Belger 29 Siege : 10 Niederlagen,
2. Ken Julian Oberließen 20:18,
3. Andreas Preuß (kein Spiel),
4. Michael Stellmach 4:2,
5. Tuncay Caylak (kein Spiel),
6. Bernd Forelle 23:10,
7. Andre Scholz 2:3,
8. Christian Schöler 14:19,
9. Thomas Burchardt 19:11,
10. Fabian Both 16:12,
11. Tomislav Amizic 1:1,
12. Alexander Mellin 0:2,

kampflos: 10:0

Doppel:

Burchardt und Forelle 10:8,
Belger/Schöler 7:7,
Belger/Oberließen 8:2,
Both/Schöler 3:5,
Both/Oberließen 4:2,
Both/Scholz 2:0,
Oberließen/Stellmach 1:2,
Forelle/Oberließen 1:0,
Amizic/Stellmach 1:0,
Both/Forelle 1:0,
Burchardt/Oberließen 0:1,
Both/Melin 0:1,

kampflos: 3:0

Matthias Goergens

 

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