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40 JAHRE BORUSSIA DÜSSELDORF - START INTERVIEWREIHE 5 FRAGEN AN...

Alexander Schilling, Geschäftsführer Borussia Düsseldorf

Ein wichtiger Meilenstein: 40 Jahre Borussia Düsseldorf - 1984 bis 2024.

Und da man die Feste feiern sollte, wie sie fallen, machen wir genau das! Wir zelebrieren unseren runden Geburtstag. Wir beginnen mit einer Interviewreihe. Jeden Monat stellen wir einer Borussia-Persönlichkeit, die viel für den Klub getan hat oder noch mehr tun kann. Die erfsten drei Fragen werden immer gleich sein, aber Nummer vier und fünf sind individuell. Den ersten Aufschlag macht unser neuer Geschäftsführer Alexander Schilling.

Welche drei Wörter fallen dir ein, wenn du an den Verein Borussia Düsseldorf denkst?
Erfolg, Familie, Engagement.

Welche Bedeutung hat es für dich persönlich für den Verein Borussia Düsseldorf zu arbeiten?
Ich bin mittlerweile schon über 20 Jahre Teil der Borussia. Für den Klub zu arbeiten ist nicht nur ein Job, es ist eine Berufung – und wenn man einmal das Borussia-Gen in sich trägt, dann bleibt das ein Leben lang. Ich fiebere bei jedem Spiel mit und möchte, dass die Jungs erfolgreich sind, und wenn es klappt, dann freue ich mich sehr darüber, insbesondere natürlich in den großen Spielen, wenn es um Titel geht. Aber es ist mehr als das, denn es ist unglaublich schön zu sehen, wie sich der Verein in dieser Zeit entwickelt hat und wo er heute steht. Und es macht mir sehr viel Freude, mit meinen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, wir sind einfach eine tolle Truppe.

Gibt es einen Moment, an den du dich immer wieder gerne zurückerinnerst? 
Da gibt es nicht nur einen Moment, sondern ganz viele. Zu diesen besonderen Erinnerungen gehören unsere vier Triple-Gewinne, aber auch Spiele, die wir nach schier aussichtslosem Rückstand im Hinspiel zuhause im ausverkauften Hexenkessel, dem ARAG CenterCourt, noch gedreht haben wie beispielsweise im Champions League Viertelfinale gegen Pontoise 2014/15 (1:3, 3:1, 17:16 Sätze) und gegen Saarbrücken im Play-off-Halbfinale (0:3, 3:0, 13:12 Sätze), das epische Champions League Halbfinale in der letzten Saison gegen Neu-Ulm (2:3, 3:2, 2:0 im Golden Match), aber auch die dramatische Niederlage im Finale gegen Saarbrücken (3:2, 2:3, 1:2 im Golden Match), nachdem wir gleich in zwei Einzeln mehrere Matchbälle nicht verwandeln konnten, der Champions League Sieg in Corona-Zeiten, als wir in einer Bubble das Turnier in Düsseldorf ausgerichtet und im Finale Saarbrücken mit 3:1 niedergekämpft haben (2020/21) und der vielleicht überraschendste aller Titel, als die „Boygroup“ 2003 vom letzten Tabellenplatz zur Deutschen Meisterschaft durchstartete. Weitere Highlights waren der Bundesliga-Zuschauerrekord in Hamburg 2015 mit 5.492 Fans, das große Spiel in München vor 4.500 Besuchern, das übrigens gerade am 23. Februar vor fünf Jahren stattfand und noch viele mehr. All das erlebst du nur hier, hier bei der Borussia. Und immer garantiert: Emotionen, Gänsehaut, nasse Hände und feuchte Augen.

Wo lagen die Herausforderungen der letzten zehn Jahre?
Man muss die zehn Jahre splitten, denn die Herausforderungen seit Corona-Beginn waren andere als davor, und durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine kamen nochmals weitere dazu. Wir kämpfen seit vielen Jahren um eine größere mediale Aufmerksamkeit von Tischtennis, zudem war es nicht so leicht, neue Sponsoren zu finden. Wir sind als Verein gewachsen und mussten schauen, dass dies in einem gesunden Maß geschieht. Dann kam Corona und wir mussten für einige Wochen den Betrieb zumachen, bevor die Bundesliga dann vor leeren Rängen wieder weitergeführt werden konnte, während die Champions League abgebrochen wurde und uns so die Chance auf den möglichen Titel genommen wurde. Und durch den Krieg hat sich die Situation in Deutschland nochmals verändert, durch die alle, nicht nur wir, zu kämpfen haben.

Wo siehst du die Borussia Düsseldorf in zehn Jahren?
Für mich gibt es eine sportliche und unternehmerische Betrachtung. In der kommenden Dekade werden wir hoffentlich an die erfolgreichen Zeiten angeknüpft und noch weitere Titel gewonnen haben und auch immer noch in der Bundesliga spielen. Timo Boll wird dann vermutlich nicht mehr zum Kader gehören, die Liga aber weiter existieren, trotz des sich aktuell bereits im Prozess befindlichen Wandels der internationalen Turnierserie, die nun WTT heißt. Wir sind längst ein mittelständisches Unternehmen geworden, das wir auch in zehn Jahren sein wollen, wirtschaftlich gesund, und ein Arbeitgeber für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei dem sich diese wohl fühlen.

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