TIMO BOLL
Steckbrief Timo Boll
Spitzname: Bollinger
Geburtsdatum: 08.03.1981 (33 Jahre)
Geburtsort: Erbach
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,81 m
Gewicht: 73 kg
Familienstand: Verheiratet mit Rodelia Jacobi (Eine Tochter)
Aktueller Verein: Borussia Düsseldorf
Bisherige Vereine: TSV Höchst (1986 bis 1994), FTG Frankfurt (1994 bis 1995), TTV Gönnern (1995 bis 2007)
Aktueller Weltranglistenplatz: 8 (November 2014)
Aktueller deutscher Ranglistenplatz: 1 (November 2014)
Bilanz 2013/14: 30:6 (ECL, Bundesliga, Pokal)
Länderspiele: 130
Schlaghand: Linkshänder
Material
Holz: Butterfly Timo Boll Spirit
Belag: Tenergy
Größte Erfolge:
Olympia-Zweiter Mannschaft 2008
Olympia-Dritter Mannschaft 2012
WM-Zweiter Mannschaft 2014, 2012, 2010, 2004
WM-Zweiter Doppel 2005 (Süß)
WM-Dritter Einzel 2011
WM-Dritter Mannschaft 2006
Europameister Einzel 2012, 2011, 2010, 2008, 2007, 2002
Europameister Mannschaft 2011, 2010, 2009, 2008, 2007
Europameister Doppel 2010, 2009, 2008, 2007 (alle Süß), 2002
(Fejer-Konnerth)
Champions-League-Sieger 2011, 2010, 2009 (Borussia),
2006, 2005 (Gönnern)
ETTU-Cup-Sieger 2012 (Borussia)
Deutscher Mannschaftsmeister 2014, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008
(Borussia)
Deutscher Pokalsieger 2014, 2013, 2011, 2010, 2008
(alle Borussia), 2002, 1998 (Gönnern)
Auszeichnungen/Ehrungen:
Bambi in der Kategorie Sport 2005
Fair-Play-Preis des Bundesinnenministers 2007
Silbernes Lorbeerblatt 2008
Sportler des Jahres: 2. Platz 2007, 2008, 2010; 3. Platz 2005, 2011
Felix – NRW Sportler des Jahres: 2009, 2010, 2011
Ehrenmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen 2008
Fair-Play-Preis des Bundesinnenministers 2007
Timo Boll – Deutschlands Ausnahmespieler
Er gilt als einer der taktisch klügsten Spieler der Welt, der zudem am variabelsten Spin erzeugen kann: Die Rede ist natürlich von Deutschlands Ausnahme-Tischtennisspieler Timo Boll.
Bereits mit 13 Jahren erregte er Aufsehen in der hessischen Oberliga, ein Jahr später stand er beim TTV Gönnern in der 2. Bundesliga unter Vertrag und alle Profis des Clubs mussten nach Höchst umsiedeln, um täglich mit dem Megatalent trainieren zu können. Timo Boll verlor nur ein einziges Match und verhalf dem TTC Gönnern 1995/96 gleich in seiner ersten Saison zum Aufstieg in die Bundesliga und seinem Verbleib dort bis zur Saison 2008/09. Damit war Boll mit Frank Klitzsch zusammen der jüngste Bundesligaspieler der Geschichte.
Gleichzeitig ging die internationale Karriere des jungen Odenwälders richtig los: Bei den Schüler-Europameisterschaften holte Boll 1995 dreimal Gold, im Jahr darauf Silber bei den Jungen. 1997 und 1998 sicherte er sich dann auch dort den Titel und sammelte im Doppel und mit der Mannschaft weitere Medaillen. Bei seinem ersten Länderspiel für die deutsche Herren-Nationalmannschaft in der Europaliga gegen Polen verbuchte er sofort seinen ersten Sieg gegen Lucjan Blaszczyk. 1998 wurde er zum ersten Mal Deutscher Einzelmeister.
2002 war dann das Jahr des Timo Boll: Als erster Deutscher gewann er das Europe Top 12 und überholte Jörg Roßkopf in der Weltrangliste. Bei den Europameisterschaften in Zagreb gewann er Gold im Einzel und im Doppel mit Zoltan Fejer-Konnerth und mit einer grandiosen Leistung auch den Weltcup in Jinan – dazu schlug er sowohl Weltmeister Wang Liqin als auch Olympiasieger Kong Linghui. Damit war der Grundstein gelegt: Im Januar 2003 wurde er als erster und bisher einziger Deutscher die Nummer eins der Welt. Privat war 2003 ein Meilenstein in Bolls Leben: Er heiratete im Winter seine langjährige Freundin Rodelia.
Leider traten bei Timo Boll sportlich Ende 2003 erstmals Rückenleiden auf, mit denen er sich bis in die Olympiavorbereitung herumplagte – so schied er in Athen 2004 bereits im Viertelfinale gegen Jan-Ove Waldner aus. Gegen Ende des Jahres zeigte seine Formkurve aber wieder nach oben und er unterlag beim Pro Tour Finale im Halbfinale nur knapp Ma Lin. 2005 sollte wieder ein Traumjahr für Timo Boll werden: Er gewann mit Christian Süß WM-Silber im Doppel, wurde mit Gönnern Champions-League-Sieger und gewann erneut den World Cup , bei dem er alle drei chinesischen Topspieler ausschaltete.
Ende 2006 unterzeichnete Deutschlands Ausnahmespieler seinen ersten Vertrag bei Borussia Düsseldorf – der Club war nicht der einzige Verein gewesen, der den Topstar umwarb. Doch ausschlaggebend waren schließlich die guten Trainingsbedingungen in Düsseldorf und die Möglichkeit, regelmäßig mit seinem Doppelpartner Christian Süß trainieren zu können. Mit der Verpflichtung von Boll startete Borussia die erfolgreichste Ära der Vereinsgeschichte. Gleich in seinem ersten Jahr in Düsseldorf gewann er mit seiner Mannschaft den Deutschen Pokal und die Deutsche Meisterschaft – seitdem kamen noch vier Siege im Pokal, fünf Triumphe in der Meisterschaft, dreimal der Gewinn der Champions League und ein Sieg im ETTU-Cup hinzu.
Manager Andreas Preuß schwärmt in den höchsten Tönen von Boll: „Timo ist und war in all dieser Zeit wohl der erfolgreichste Spieler bei uns. Es gibt keinen, der in einem vergleichbaren Zeitraum so viele Spiele gewonnen hat – er ist einfach eine Bank. Zudem ist er das Gesicht des Tischtennissports in Deutschland und wir sind sehr froh und stolz, solch einen Weltstar bei uns in der Mannschaft zu haben.“
Natürlich ging während seiner Zeit bei der Borussia auch seine internationale Karriere weiter: 2008 konnte er mit der deutschen Mannschaft Olympisches Silber gewinnen, 2011 erspielte er bei der WM in Rotterdam mit Bronze seine erste Einzelmedaille und auf europäischer Ebene dominierte er über Jahre hinweg alles. Mit inzwischen 16 Europameistertiteln ist er der erfolgreichste Spieler bei Kontinentalmeisterschaften in der EM-Geschichte. Erst Ende 2013 überholte ihn mit Dimitrij Ovtcharov erstmals ein Deutscher in der Weltrangliste. Dafür gab es im Dezember 2013 privates Glück: Seine Ehefrau Rodelia brachte eine kleine Tochter zur Welt.
Trotz all des Erfolgs und der Anerkennung in höchsten Kreisen ist Timo Boll immer auf dem Boden geblieben – er ist respektvoll und freundlich gegenüber jedem – neben seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten am Tisch auch ein Grund, warum ihn die Fans bei der Borussia so lieben.